Lohnt sich ein Urlaub in den USA? Ich bin eigentlich immer gerne und oft in die USA gefahren, jetzt denke ich, wir werden das in der Zukunft reduzieren.
Ich mag gute Hotels, gutes Essen und interessante Gebiete. Und möglich alles zu einem guten Preis. Da bin ich jetzt in den USA verkehrt. Nach Covid sind die Preise für touristische Leistungen explodiert und der Service weit runtergegangen, teilweise nicht mehr existent.
Wir besuchten im September / Oktober 23 New York City (Manhattan) und Florida
Ich buchte bereits im Februar 23. Die Flüge waren günstig. Ab Madrid mit der TAP via Lissabon in der Business Class für 1260 € pro Kopf. Zurück von Miami via Lissabon nach Berlin.
Ich dachte, nach Madrid kommen wir für einen 100er pro Kopf. Denkste! 350 € war das Günstigste! Da ich noch viele Avios hatte, wollte ich diese nun sinnvoll einsetzen. An diesen Tagen keine Verfügbarkeiten. Also sind wir über London nach Madrid für 3 € pro Kopf und einigen Avios geflogen.
In London LHR hatten wir vier Stunden Aufenthalt. Wir stellten fest, die verschmutzten BA Lounges haben dort sehr abgebaut, während die Sicherheitskontrolle viel besser wurde und schnell – aber unhöflich wie immer – war. Man kann jetzt alles im Handgepäck lassen.
Wir hatten eine Verspätung und kamen erst um 22 Uhr im Hilton Madrid Airport an, dass ich zur Vorsicht gebucht hatte, damit wir am nächsten Tag pünktlich loskommen. Bei der derzeitigen Unzuverlässigkeit der Airlines wollte ich kein Risiko eingehen.
Der Flug in die USA mit der TAP war okay – Bericht folgt. Die Immigration war leer und mit Officer Rodriguez konnte ich scherzen. Bei meinem Sohn, der Stunden vorher in JFK einreiste, war es dagegen – wie oft berichtet – ruppig und langwierig.
Der Taxifahrer wusste nichts von einer Flatrate nach Manhattan (stand draussen an seinem Auto!) und wollte uns betrügen. Das Motto by Hilton in Chelsea schien sich die No-Frills Strategie des Motel One übernommen zu haben, die Preise aber eher vom Waldorf Astoria 😉 Das Zimmer hatte weder Schrank noch Stuhl, nur Bett! Wenn man Zimmerreinigung haben wollte, musste man das ansagen. Es gab sie auch nur bis 16 Uhr. Statt eines Büffets gab es teures a la Card Frühstück mit Chi Chi (Avocado Toast und Co) zu gewaltigen Preisen, aber kein „normales“ Frühstück. Kaffee extra und extra teuer, aber nicht extra gut, sondern eher schlecht. Wir holten nach dem Frühstück Kaffee von Starbucks (auch teuer, aber besser als im Hotel). Auf der Rechnung waren automatisch Gratuities (18 %) gebucht. Ausserdem sollte man noch 20 – 25 % Tipp geben, stand auf der Rechnung.
Ansonsten ist New York City – wie auch schon früher – teuer.So kostete eine kurze Uber-Fahrt (3 km) 40 USD. Auch normales Essengehen ist teuer, während ich Gourmet Restaurants nicht übermässig teuer im Vergleich fand. Sparen kann man gut mit einem New York City Pass.
Besonders attraktiv fand ich die Dampferfahrt der Circle Line um Manhattan. Den teuren Hubschrauberflug hätte ich uns sparen können.
Früher gab es mehr preiswerte Alternativen, die sind jetzt schwerer zu finden. Es gibt sie ab und zu noch.
Danach flogen wir mit Delta von La Guardia nach Orlando. Für meine Familie nahm ich meine Delta Punkte, die ich seit Ewigkeiten angesammelt hatte und für mich selber meine American Express Platinum Reiseallowance in Höhe von 200 € und zahlte noch 200 $ cash darauf – für sogenannte First Class Flüge. Erste Überraschung: Mit First Class hat man KEINEN Lounge Zugang. Jedoch bekamen wir diesen aufgrund der American Express Platinum Karte. Und das war prima. Die Lounge war gut. Das Flugerlebnis inklusive warmen Essens war ebenfalls gut und nicht mit einem innereuropäischen Flug zu vergleichen. Man hatte eine gute Bestuhlung (2+2 statt 3+3 in der Eco) und netten Service.
In Orlando ärgerten wir uns fast eine Stunde mit AVIS beim Abholen des Mietwagens. Statt eines bereits vollbezahlten Premium Autos bekamen wir nur einen Fullsize Wagen, der bereits 110.000 km runter hatte. Der Kindersitz kostete 60 $ mehr als verainbart. Am nächsten Tag fanden wir eine Kakerlaken Familie im Auto. Nach drei Tagen konnten wir das Auto wechseln.
Lohnt eine USA Reise?
Angekommen im Waldorf Astoria Orlando mussten wir das Auto teuer Valet parken. 45 $ + Tax. Und jedes Mal 10 – 20 $ Tip, wenn wir es haben wollten. Beim Einchecken verlangten die Rezeptionistin 500 $ Resort Fee, obwohl das die TUI bereits bezahlt hatte. Dafür gibt es zwei Flaschen (0,4l) Wasser am Tag und % im Golf Pro Shop, sowie den Shuttle Bus nach Disney. Ich bat die Rezeptionistin, dass ich täglich die lokale Tageszeitung bekomme. Es gäbe nur das Wall Street Journal und das müsse man sich an der Rezeption abholen, solange Vorrat. Nach Beschwerde versprach man mir den Orlando Sentinel zu liefern. Ich bekam ihn während des 10tägigen Aufenthalts 2 mal, einmal die Freitagsausgabe am Spätnachmittag und einmal eine zwei Tage alte Zeitung. Das in einem der besten Hotels in der Stadt!
Eine Executive Lounge gab es nicht (mehr). Die Suite war schön, aber im Bad fehlte es an allen Ameninities. Am Waschbecken gab es eine große Flasche Bodylotion und Flüssigseife. Unter der Dusche Waschlotion, Shampoo und Conditioner. An der Badewanne gab es nichts. Es gab auch keine Wattepads oder Wattestäbchen. Wenn die Flaschen leer waren, musste man bitten, dass sie aufgefüllt werden, weil die Putzfrau die Hinweise – wie ins Waschbecken legen – nicht verstand.
Als ich die Putzfrau fragte, ob wir wieder zwei Teller und Besteck bekommen könnten, da sie gestern es abräumte, meinte sie, wir müssen uns das im Restaurant holen. Nachdem sie gerade Tip bekam.
Zum Frühstück gab es ein gutes Buffet für 40 $ ++ inkl. Filterkaffee, Cappuccino & Co waren extra. Frischen Saft gab es nicht (Florida!!). „Unser Saft wird auf kleinen, Familiengeführten Farmen gepresst“, erklärte man uns. Normale Eierspeisen musste an der Station bestellen und darauf warten. Auch auf Anfrage wurde nicht am Tisch serviert. Egg Benedict oder ähnliches kostete 24 $++ Aufpreis. Am Wochenende gab es lange Schlangen vor dem Restaurant – bis zu 40 Minuten Wartezeit – und leere Tische im Restaurant. Man kam nicht nach, die Tische abzuräumen. Bevor man ins Restaurant durfte, musste man die Zimmernummer ansagen und seinen Namen buchstabieren. Jeden Tag neu, weil die Mitarbeiterin sich nichts merken konnte. Wenn dann die Rechnung kam, musste man wieder Namen und Zimmernummer aufschreiben. Obwohl alles Buffet war, erwartete die Bedienung 20 – 25 % Trinkgeld, das ausschliesslich für sie selber war. Die Suite kostete über Hilton 1200 $ ++ /Nacht. Ich zahlte über die TUI 370 €.
Das einzige Luxuriöse im „Besten Hotel Orlandos“ waren die Preise. Die Rechnung stimmte beim Auschecken nicht, es dauerte 30 Minuten bis sie korrigiert war.
Natürlich wollten wir auch ins Magic Kingdom von Disney mit Junior. Raten Sie mal, was das Eintritt kostet? Ich zahlte über 600 US $ für zwei Erwachsene und ein vierjähriges Kind.
Und es war rappelvoll. An jeder Attraktion wartete man zwischen 40 Minuten und 2 Stunden. An drei Attraktionen konnte ich den teuer erstandenen Fasttrackpass einsetzen, da waren es jeweils nur 20 Minuten.
Schön sind dagegen die „Children Museen“ der Städte. Hier zahlten wir für uns drei zwischen 24 und 60 $ (zusammen!) und Junior hatte wahnsinnig viel Spaß. Das war zwar auch kein Schnapper, aber eher angemessen.
Ich war nicht traurig, als wir nach 10 Tagen das Waldorf Astoria Orlando verliessen. Man gab mir den Eindruck, ich bin geduldet, weil ich zahle, aber nicht, dass ich gern gesehen werde.
Wir fuhren dann übers Land – Maut-Straßen vermeidend – in knapp vier Stunden nach Fort Lauderdale Beach ins Hotel Conrad. Eine interessante Tour. Eigentlich wollten wir nach Miami. Dort waren die Hotelpreise aber so absurd, dass wir nach Fort Lauderdale Beach auswichen. Hier wiederholten sich die Erfahrungen aus NYC und Orlando. Im Conrad waren die Mitarbeiter noch inkompetenter, aber sehr freundlich. Es gab Frühstück wie in New York, gar keine Zeitungen, dafür am Pool und im Restaurant laute Party Musik. Am Strand musste man rechtzeitig sein, um noch eine Liege zu bekommen. Am Wochenende sah es düster aus. Ich bat darum, dass der Abendservice früher gemacht wird, die Damen kamen um 21.30 Uhr, wenn Junior bereits schlief. das klappte zwei mal von sieben Tagen gut. Auch hier stimmte beim Ausschecken die Rechnung nicht. Ich musste F&B und Logis als getrennte Rechnung erstellen lassen, damit die Mitarbeiterin es nachvollziehen konnte.
Wirklich? American Breakfast für 21 $ + Tax + 20 % Tip im Conrad Fort Lauderdale Beach
Selbst im Food Court in der Mall fragt der Bezahl-Terminal Dich, wie viel Tip Du geben willst: 18, 20 oder 25 %. Ganz klein rechts in der Ecke „Skip“. Warum soll man im Food Court, wo man sich noch seinen Tisch abräumen muss, Trinkgeld geben?
Nach 24 Tagen USA waren wir alle zufrieden, dass es jetzt wieder nach Hause geht. Das hatten wir noch bei keiner Reise so stark.
Am Flughafen gibt es für Business Class Reisende keinen Fast Track, wir hatten trotzdem Superfast Track aufgrund des Kleinkindes. Erwachsene müssen ihre Schuhe ausziehen und auf dem verdreckten Boden laufen. Zum Wiederanziehen, gibt es eine überfüllte Bank. Die Lounge für TAP Reisende ist die der Turkish Airways. Sie war komplett überfüllt und die Rezeptionisten abgenervt. Das Angebot war viel schlechter als beim Inlandsflug bei der Delta in La Guardia. Die Flüge mit der TAP waren okay, weder besonders gut oder schlecht.
FAZIT: New York ist immer eine Reise wert und es gibt endlos zu entdecken. Neben Manhattan gibt es ja auch noch vier weitere Bezirke. da werden wir gerne wieder hinfahren. Zum richtigen „urlauben“ fahren wir aber lieber nach Südamerika oder noch besser nach Asien, wo man fast überall sehr guten Service bei angemessenen Preisen bekommt. Preis – Leistung in den USA sind sehr schlecht geworden. Einzig das Shoppen von amerikanischer Markenkleidung, besonders in Florida, ist in den Outlet Malls und den Spezialgeschäften wie Ross, Marschalls oder TJ Maxx attraktiv. Die Lebensmittelpreise sind mindestens doppelt so teuer wie in Deutschland.
++ bedeutet zuzüglich Steuern (6,5 – 9 %) und Trinkgeld 18 – 25 %, gerne mehr
USA Tourismus: https://www.visittheusa.de/
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