Deutsche Weinexporte erreichen Höchstmarke

Die Weine der deutschen Exporteure sind im Ausland stärker gefragt denn je. Die Weinausfuhren erreichten 2006 bei einer Wertsteigerung von 18 % auf 561 Mio. – Rekordniveau. Die Menge der exportierten Weine erhöhte sich um 10 % auf 290 Mio. Liter und liegt damit nur knapp unter der bisherigen Höchstmarke aus dem Jahr 1984 (293 Mio. l).

Mit einem um 14 Cent gestiegenen Durchschnittserlös von 1,93 Euro pro Liter bewegen sich die Preise ebenfalls auf hohem Niveau. In den hier aufgeführten Weinmengen sind allerdings auch ausländische Weine enthalten, die von deutschen Wein¬kellereien reexportiert wurden.

GB bleibt Nr. 1

Großbritannien bleibt mit einem Exportvolumen von 82 Mio. Litern im Wert von 128 Mio. Euro weiterhin der wichtigste deutsche Weinexportmarkt. Seit einigen Jahren findet dort, verbunden mit einer Neupositionierung deutscher Weine, ein kontinuierlicher Sortimentswechsel in Richtung des Mittelpreissegments statt. Die darauf zurückzuführenden Absatzrückgänge von 8,1 %, vornehmlich im Bereich der einfachen Trinkweine, konnten durch Zuwächse im Bereich der höherpreisigen Weine kompensiert werden, so dass für alle Ausfuhren eine Wertsteigerung um 1,2 % erzielt wurde.

Riesling ist Trendsetter in USA

Besonders erfolgreich waren die deutschen Erzeuger erneut in den USA, wo der Exportwert 2006 – fast ausschließlich mit Riesling – erstmals die 100 Mio. Eurogrenze übersprungen hat, was einem Plus von 29 % entspricht. Hervorzuheben ist zudem die vergleichsweise hohe Wertschöpfung durch den erzielten Durchschnittspreis von 3,33 Euro pro Liter. „Der Riesling hat den deutschen Wein ein großes Stück nach vorne gebracht“, erläutert Steffen Schindler, Bereichsleiter Auslandsmarketing im Deutschen Weininstitut (DWI). Er ist davon überzeugt, dass sich dieser Erfolg auf dem Trendmarkt USA auch auf andere wichtige Exportmärkte ausgewirkt hat: „Riesling ist im wahrsten Sinne des Wortes in der internationalen Weinszene in aller Munde.“

Absatz in Norwegen wächst rasant

Dies zeigt sich beispielsweise in Norwegen, wo sich die Weine deutscher Herkunft ebenfalls sehr dynamisch entwickeln. Der Wert der Ausfuhren in dieses skandinavische Land hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt, was dazu geführt hat, dass Norwegen in der Exportstatistik seit 2004 vom achten auf den vierten Platz vorgerückt ist. Seit 2005 sind die deutschen Anbieter dort auch wieder Marktführer im Weißweinbereich.

Niederlande – Erfolge im Handel
Sehr erfreulich hat sich auch der niederländische Markt entwickelt. Die Ausfuhren in unser Nachbarland haben ebenfalls um 17 % zugelegt und liegen mittlerweile bei 69 Mio. Euro. Die Zuwächse in dem drittwichtigsten Weinexportmarkt sind im wesentlichen auf Absatzsteigerungen im Lebensmittelhandel zurückzuführen, wo insbesondere moderne deutsche Classic-Weine gut angenommen werden und neben Riesling auch andere Sorten gefragt sind.

Steffen Schindler sieht für die Weinexporte aus Deutschland noch weiteres Wachstumspotenzial: „Der Erfolg unserer Rieslingweine hat im Ausland die Neugierde auf Weine anderer Rebsorten aus den deutschen Anbaugebieten geweckt. In jüngster Zeit stößt beispielsweise auch deutscher Spätburgunder international auf steigendes Interesse.“

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