Walnüsse schützen Menschen mit Typ 2 Diabetes

Eine Handvoll Walnüsse am Tag zu essen, kann Patienten mit Typ 2 Diabetes helfen, die empfohlenen Mengen von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (wie Omega-3-Fettsäuren) aufzunehmen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Das hat eine neue Studie der Universität von Wollongong, Australien ergeben. Die Arbeit wurde in der Juliausgabe der amerikanischen Fachzeitschrift Journal of the American Dietetic Association (JADA) veröffentlicht.
Die Studienergebnisse kommentiert die amerikanische Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Marion J. Franz vom Diabeteszentrum in Minneapolis: „Gerade für Patienten mit Typ 2 Diabetes ist es besonders wichtig, die richtigen Fette in einem ausgewogenen Verhältnis zu essen. Die Tatsache, dass die Ernährungsziele einfacher eingehalten werden können, wenn Walnüsse in die Diät mit einbezogen werden, ist eine hilfreiche und nützliche Nachricht für Diabetiker sowie Ärzte und Ernährungsfachkräfte, die sie beraten.“

Nach Angaben des Deutschen Diabetes-Forschungsinstituts Düsseldorf:

– leiden mehr als 5 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes mellitus, davon haben über 90 % einen Typ 2-Diabetes

– beträgt die tatsächliche Zahl der Diabetiker in Deutschland jedoch 7 bis 8 Millionen, da man von einer Dunkelziffer von 40 – 50 % unerkannter Diabetiker ausgehen muss

– stirbt jeder 2. Diabetiker vorzeitigen Herztod

– ist die Schlaganfallrate bei Diabetikern doppelt so hoch wie bei Nicht-Diabetikern

– sind 40 % der Dialyse-Neuzugänge und

– sind 30 % aller Neuerblindeten Diabetiker

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass mindestens 171 Millionen Menschen weltweit an Diabetes erkrankt sind. Diese Zahl, so schätzt die WHO, wird sich bis zum Jahr 2030 vermutlich auf 366 Millionen mehr als verdoppeln.

Pressemeldung der University of Wollongong:

Der Nutzen von Walnüssen erneut belegt Walnüsse in die tägliche Nahrung aufzunehmen, hat sich wieder einmal als vorteilhaft für Diabetespatienten herausgestellt. Der neue Beleg stammt aus einer Studie, die in der Juliausgabe des Journal of the American Dietetic Association (JADA) erschienen ist. Bereits im vergangenen Jahr hat eine Studie der Universität von Wollongong deutlich gemacht, dass Diabetiker davon profitieren, wenn sie täglich eine Handvoll Walnüsse essen. Walnüsse sind reich an mehrfach-ungesättigten Fettsäuren, Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen.

Erstautorin des neuesten Forschungsberichts in JADA ist Lynda Gillen, Doktorandin am Smart Foods Centre der Universität von Wollongong, Australien. Sie schließt ihren Bericht mit dem Fazit: Ärzte und Ernährungsberater sollten ihren Patienten empfehlen, Walnüsse in den Diätplan aufzunehmen. „Dadurch kann ein optimales Verhältnis der unterschiedlichen Fettsäuren erreicht werden, ohne negative Auswirkungen auf die Gesamtfettmenge oder die Energieaufnahme von Patienten mit Typ 2 Diabetes“, so Gillen. Der Verzehr von 30 Gramm Walnüssen am Tag in Verbindung mit 350 Gramm fettem Fisch pro Woche ermögliche es, die Empfehlungen zur Fettaufnahme in einer Diabetesdiät mit Energiebeschränkung einzuhalten.

„Auf diese Weise erreichen Personen, die Walnüsse essen, sehr viel früher vorteilhafte Fettsäureprofile als solche, die eine größere Menge fetten Fisch (500 Gramm pro Woche) konsumieren oder eine normale, fettreduzierte Diät einhalten“, betonte Gillen. Patienten in der Walnussgruppe erreichten die angestrebten Fettsäureverhältnisse der Diät eher (nach drei Monaten) als Patienten der beiden anderen Diätgruppen und sie hielten sie länger aufrecht (nach sechs Monaten). Gillen: „Die Kombination von Walnüssen und fettem Fisch war also effektiver und länger wirksam als ein höherer Fischverzehr allein.“

Nach sechs Monaten konsumierten Personen der Walnuss-Gruppe fast die Hälfte ihrer Nahrungsfettaufnahme aus Nahrungsmitteln, die reich an mehrfachungesättigten Fettsäuren sind – ein Drittel der Gesamtfettaufnahme stammte aus Walnüssen sowie die Hälfte der aufgenommenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Bei Personen, die eine normale fettreduzierte Diät einhielten, stammte der Fettgehalt der Nahrung dagegen weiterhin hauptsächlich aus Nahrungsmitteln, die reich an gesättigten Fettsäuren sind.

„Dass trotz täglichem Verzehr von Walnüssen, die viel Fett enthalten, eine ausgewogene Energiebilanz erzielt wurde, ist ein wichtiges Ergebnis im Hinblick auf die notwendige Gewichtskontrolle bei Diabetespatienten“, sagte Gillen.

Professor Linda Tapsell, die Leiterin des National Centre of Excellence in Functional Foods der Universität Wollongong, unterstrich die praktische Bedeutung von Gillens Arbeit, da sie die Auswirkungen einzelner Nahrungsmittel im Rahmen einer klinischen Studie untersucht habe. „Es ist eine Sache über klinische Ergebnisse zu sprechen, für die praktische Arbeit ist es aber auch wichtig zu wissen, mit welchen konkreten Essgewohnheiten Patienten dies erreichen können“, sagte Tapsell. Professor Tapsell war Co-Autorin der Studie zusammen mit den Postdoktorandinnen Alice Owen und Marijka Batterham sowie dem Doktoranden Craig Patch.

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