Kulturanthropologen erforschen, was im Advent wirklich auf den Tisch kommt
Obgleich sich das Klima im diesjährigen Dezember noch mediterran gibt, künden uns Düfte von Glühwein und Reibekuchen sowie die vertrauten Klänge von „Jingle Bells“ und „Last Christmas“ die Advents- und Weihnachtszeit an. Vor allem über den Einzelhandel werden die Brauchkomplexe Advent und Weihnachten als „Feste des Genusses“ inszeniert. Unterschiedliche Medienformate vermitteln eine spezifische Motivik, wonach der Advent nicht nur eine Phase familiären „Bastelns und Backens“, sondern etwa auch eine Zeit ist, „in der Schlemmen einfach erlaubt ist“. Dabei handelt es sich um konstruierte Bilder festtaglicher Ernährung, die wenig über soziale Realität aussagen: Verborgen bleibt, was tatsächlich gegessen wird. Welche Bedeutungen und Funktionen haben der aufwendig zubereitete Festtagsbraten oder der erhöhte Süßigkeitenkonsum in der (Vor-)Weihnachtszeit? Die Umfrage „Advent geht durch den Magen …!“ Kulturanthropologen erforschen, was im Advent wirklich auf den Tisch kommt soll an diesem Punkt anknüpfen und abseits möglicher Idealvorstellungen Informationen über die reale Ernährung erheben. Was wird wirklich konsumiert und welche Rolle spielen Essen und Trinken im Advent?
Seit 2005 führt Dr. Gunther Hirschfelder von der Deutschen Akademie für Kulinaristik mit seiner Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde an der Universität Bonn Studien zur Relevanz der Ernährung in der deutschen Festkultur durch. Alle Angaben werden dabei anonym behandelt, die Ergebnisse nur zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet. Umfragen zu Weihnachten (2005) sowie Ostern (2006) haben bereits vielschichtiges Material geliefert, welches tiefe Einblicke in das Forschungsfeld ermöglichen. Um den Erfolg der Studie weiterhin zu sichern, ist die Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Der Aufruf deshalb: Sagen Sie uns, wann es in Ihrem Einkaufswagen weihnachtet, wie Sie sich tatsächlich ernähren, welche Rolle Christstollen, Punsch und Schokonikolaus 2006 für Sie spielen.
Unter http://www.uni-bonn.de/www/Volkskunde/Aktuelles.html kann man den Fragebogen online ausfüllen oder als PDF herunterladen.