Kein krankmachender Honig für Babys im ersten Lebensjahr!

Mütter sollten im ersten Lebensjahr Honig vom Speiseplan ihres Kindes streichen, erinnert heute Diplom Ernährungswissenschaftlerin Susanne Sonntag von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e. V. in Aachen. Honig kann mit dem Bakterium Clostridium botulinum belastet sein, das den gefürchteten, mitunter tödlich verlaufenden, Säuglingsbotulismus auslöst.

Immer wieder liest und hört man Empfehlungen, Getränke für Babys mit Honig zu süßen beziehungsweise Brustwarzen mit Honig zu bestreichen, um Saughemmungen zu überwinden. Vor der Gabe von Honig an Säuglinge im ersten Lebensjahr muss jedoch gewarnt werden. Er kann Sporen des krankmachenden Bakteriums Clostridium botulinum enthalten, die beim Säugling schwerwiegende Symptome wie Verstopfung, Schlucklähmung, Sehstörungen, Muskelschwäche, bis hin zu Atemlähmung hervorrufen. Unbemerkt und unbehandelt kann Säuglingsbotulismus mit dem Tod enden.

Während des ersten Lebensjahres befindet sich die Darmflora noch im Entwicklungsstadium. Deswegen haben es krankmachende Keime wie Clostridien besonders leicht, sich anzusiedeln und schädliche Wirkungen auszuüben. Bei älteren Kindern und Erwachsenen besteht die Möglichkeit nicht mehr, da die mittlerweile stabile Darmflora vor einer Erkrankung schützt.

Obwohl in europäischen Ländern Säuglingsbotulismus nur noch selten vorkommt, ist es notwenig, auf die mögliche Gefahr hinzuweisen. Die geringen Erkrankungszahlen können dazu führen, dass das Wissen um die Kinderkrankheit in Vergessenheit gerät. Präventive Maßnahmen müssen sich darauf konzentrieren, alle Personen, die Säuglinge betreuen oder Eltern beraten, umfassend über die Gefahr der Verwendung von Honig bei Kindern unter einem Jahr zu informieren und aufzuklären, so Susanne Sonntag abschließend.

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