Gault Millau 2007 Brandenburg

Veränderungen in Brandenburg gegenüber dem Vorjahr

16 Punkte, die einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“ bedeuten, steigerten sich Dirk Güttes vom „Juliette“ in Potsdam und Frank Schreiber vom „Goldenen Hahn“ in Finsterwalde. Güttes „spielt seine Fähigkeit zu würzen, genial aus: Nirgends ist ein Geschmack überbetont, nichts dominiert, alles korrespondiert. Bei gebratener Jacobsmuschel mit Melonen-Gazpacho akzentuierte frische Chili die aromatische Cavaillon-Melone. Ein ebenso balancierter Dialog entspann sich zwischen dem lauwarmen Weinbergpfirsich und hauchzartem Kokosschaum“. Schreiber „löste sich vom kulinarischen Ballast der Region ebenso wie von überzogenen Exotismen: Ob Lachs und Garnele in Bouillabaissegelee mit Sauce Rouille oder Lammkarree mit Kräuterkruste, Olivensauce und Paprikacannelloni – alles schmeckt jetzt immer mindestens so gut wie es aussieht.“

15 Punkte erkochten sich erstmals Alexander Dressel vom „Friedrich-Wilhelm“ in Potsdam, „dessen mediterran geprägte Küche endlich sowohl dem noblen Rahmen als auch dem Niveau des Hotels entspricht, das ja zweifellos das schönste in der Landeshauptstadt ist,“ und Peter Strauss vom „Windspiel“ in Storkow. Seine „Küche mit traditioneller Auffassung von Luxus ist vermutlich noch zu Steigerungen fähig, wenn sie auf das allzu aufdringliche Chichi verzichtet“, hoffen die Kritiker.

Um einen Punkt, auf 14, verbesserte sich Enrico Schreier vom „Villa Comtessa“ in Bad Saarow, dessen „Steinbutt mit Melone, grünen Spargelspitzen und Basilikum/Orangen-Pesto einen vielstimmigen, aber doch harmonischen Gleichklang der Zutaten bot“.

Die Tester beschrieben und bewerteten dieses Jahr insgesamt 15 Restaurants in der Mark Brandenburg. 11 Küchenchefs zeichneten sie mit einer oder mehreren Kochmützen aus, wofür die Künstler am Herd mindestens 13 von 20 möglichen Punkten erreichen mussten, was einem Michelin-Stern nahe kommt.

Im Vergleich zur Vorjahrsausgabe servierte der wegen seiner strengen Urteile und deren zuweilen sarkastischer Begründung von den Köchen gefürchtete, von den Feinschmeckern mit Spannung erwartete Gault Millau in Brandenburg 2 langweilig gewordene Restaurants ab und nahm 3 inspirierte Küchen neu auf; 4 wurden höher, 7 niedriger bewertet.

Die besten Restaurants des Gault Millau in Brandenburg

1. Restaurant 1750 in Burg/Spreewald (17 Punkte),
2. Carmens Restaurant in Eichwalde,
Zum goldenen Hahn* in Finsterwalde,
Juliette* in Potsdam (alle 16 Punkte),
5. Friedrich-Wilhelm* in Potsdam,
Speckers Gaststätte zur Ratswaage in Potsdam,
Windspiel in Storkow* (alle 15 Punkte),
8. Alte Schule in Reichenwalde,
Villa Contessa* in Bad Saarow (beide 14 Punkte),
10. Die Orangerie in Gr. Ziethen,
Vierseithof in Luckenwalde,

* Aufsteiger

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