Emmi Creola-Maag, die Erfinderin von «Betty Bossi», ist tot. Sie starb am (gestrigen) Montag im Alter von 94 Jahren, wie es in der Todesanzeige ihrer Familie heisst.
Creola-Maag hatte «Betty Bossi» vor 50 Jahren im Auftrag der Firma Sais/Astra erfunden. Nach einer KV-Lehre, der Matur und einem Germanistik-Studium betreute sie für eine Zürcher Werbeagentur die Produkte des Speisefett-Herstellers. Als Vorlage für «Betty Bossi» diente die amerikanische Zeitschrift «Betty Crocker», von der auch der Vorname stammt. Den Nachnamen fand Creola-Maag im Telefonbuch von Locarno, wo es sehr viele «Bossi» gab.
Die «Betty Bossi Post», wie sie ursprünglich hiess, war anfangs eine einfache Konsumentenzeitschrift. Ein paar Rezepte, ein wenig Informationen über Lebensmittel und natürlich Werbung für die Herausgeberin Unilever lautete das Rezept.
Mit der Zeit wurde «Betty Bossi» immer grösser: Kochbücher, Fertigprodukte, eine Koch-Plattform auf dem Internet, Fernseh-Shows und Kochkurse. Heute gehört «Betty Bossi» je zur Hälfte Coop und Ringier und ist ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 86 Millionen Franken. Die Zeitschrift erscheint mit einer Auflage von 850 000 Stück. Unter dem Namen «Betty*s Kitchen» gibt es gar ein chinesisches Pendant.
Creola-Maag, die auch «Köchin der Nation» genannt wurde, war dreifache Mutter und verbrachte die letzten Monate ihres Lebens in einem Krankenheim in Bassersdorf bei Zürich.
Quelle: Basler Zeitung – www.baz.ch