Das 40. Jahr der Met im Lincoln Center wird sechs neue Produktionen bringen, die meisten innerhalb einer Saison seit 1991. Anthony Minghellas hochtheatralische Produktion von Puccini’s Madame Butterfly, einer Coproduktion der English National Opera, der Litauischen Nationaloper und der Metropolitan Opera, öffnet am 25. September 2006 – das erste Mal in zwanzig Jahren, dass eine neue Produktion die Saison der Met eröffnet.
Maestro James Levine wird die Eröffnungsgala dirigieren, in seiner ersten vollständigen Aufführung der Madame Butterfly an der Met; Asher Fisch ist der Dirigent der späteren Aufführungen. Eine der führenden Sängerinnen von Puccini’s Heldin, Cristina Gallardo-Domâs, wird als Cio-Cio-San zusammen mit Tenor Marcello Giordani als Pinkerton und Dwayne Croft als Sharpless zu hören sein. Diese visuell beeindruckende Produktion zeigt Kostüme des internationalen Modedesigners Han Feng (aus Shanghai), Kulissen des Designers Michael Levine, Beleuchtung von Designer Peter Mumford und die Choreographie von Carolyn Choa aus Hongkong. Außer Michael Levine, der bereits zwei Produktionen an der Met entworfen hat (Eugene Onegin 1997 und Mefistofele 1999), macht das gesamte Produktionsteam sein Debut an der Met.
Die Weltpremiere der Produktion von The First Emperor, einer Historienschau des alten China, wird am 21. Dezember 2006 uraufgeführt. Das neue Werk, das von der Met in Auftrag gegeben wurde, wird von Tan Dun komponiert und dirigiert und dem legendären Filmregisseur Zhang Yimou in Szene gesetzt, der sein Operndebut mit der Regie von Turandot für das Teatro Comunale in Florenz 1997 und die Verbotene Stadt in Peking 1998 hatte. (Zhang Yimou wird zusammen mit Steven Spielberg die Eröffnung und Schlußzeremonie der Olympischen Spiele von 2008 in Peking inszenieren.) Der Schriftsteller Ha Jin schrieb das Libretto zusammen mit Tan Dun. Plácido Domingo singt die Titelrolle des großen Führers von China, der das Land eint, aber das Glück seiner Tochter, Prinzessin Yueyang, opfert, die von Elizabeth Futral und Sarah Coburn gesungen wird. Der Kaiser mißachtet auch seinen treuen Freund, den Komponisten Gao Jianli, gesungen von Paul Groves, den er dazu zwingt, eine Nationalhymne zum Ruhme des Empire zu schreiben. Das Werk basiert auf den Historical Records von Sima Qian (ca. 145-85 v.C.) und dem Drehbuch von Wei Lu, The Legend of the Bloody Zheng.
Berühmtheiten aus der Welt des Theaters, Tanzes und der Oper werden die weiteren vier Neuproduktionen der Oper inszenieren. Aus der Welt des Theaters heißt die Met zwei Tony Award-Preisträger willkommen: Die Regisseure Bartlett Sher und Jack O’Brien. Mr. Sher (The Light in the Piazza) wird sein Metdebut mit Rossini’s Il Barbiere di Siviglia am 10. November 2006 machen. Er wird unterstützt von seinem Light in the Piazza Team, dem Kulissendesigner Michael Yeargan und in ihren Metdebuts der Kostümdesignerin Catherine Zuber und dem Beleuchtungsdesigner Christopher Akerlind. Die neue Produktion zeigt die Starsopranistin Diana Damrau als Rosina und den Tenor Juan Diego Flórez als Almaviva. Peter Mattei ist Figaro, John Del Carlo ist Dr. Bartolo, Samuel Ramey ist Don Basilio und Maurizio Benini dirigiert.
Tony Award Preisträger Jack O’Brien, der vor kurzem bei solchen Broadway Produktionen wie Dirty Rotten Scoundrels, Henry IV und Hairspray Regie geführt hat, wird Puccini’s Il Trittico inszenieren. Maestro Levine leitet die Premiere am 20. April 2007 mit einer Besetzung, die Barbara Frittoli, Maria Guleghina, Olga Mykytenko bei ihrem Metdebut, Stephanie Blythe, Massimo Giordano, Salvatore Licitra, Alessandro Corbelli und Juan Pons einschließt. Ihr Debut machen außerdem der Kulissendesigner Douglas W. Schmidt, Kostümdesigner Jess Goldstein und die Beleuchtungsdesigner Jules Fisher und Peggy Eisenhauer. Il Trittico wurde 1918 an der Met uraufgeführt, und die Eröffnungsnacht der neuen Produktion wird die 60. Aufführung der kompletten Trilogie an der Oper.
Die Ägyptische Helena von Richard Strauss wurde während der Saison von 1928-29 zum letzten Mal an der Metropolitan Opera aufgeführt und kehrt am 15. März 2007 mit einer neuen Produktion zurück mit Deborah Voigt in der Titelrolle, Diana Damrau (die ihr Debut früher in der Saison mit der Zerbinetta in Ariadne auf Naxos gemacht hat) als Aithra, Jill Grove als Allwissender Mussel, der deutsche Tenor Torsten Kerl mit seinem Met Debut als Menelaus, Garret Sorenson als Da-Ud, und Wolfgang Brendel als Altair. Fabio Luisi dirigiert. Die Produktion, die an Englands Garsington Opera uraufgeführt wurde, beginnt mit dem Debut des Dirigenten David Fielding, der auch die Kulissen und Kostüme entworfen hat. Die Beleuchtungsdesignerin Mimi Jordan Sherin macht ebenfalls ihr Debut an der Met.
Mark Morris, der weithin als einer der musikalischsten Choreographen der Welt gilt, inszeniert seine erste Produktion an der Met, Gluck’s Meisterstück Orfeo ed Euridice am 2. Mai 2007. Die Titelrollen werden von David Daniels und Lisa Milne gesungen, mit Heidi Grant Murphy als Amor und Maestro Levine auf dem Podium. Morris wird unterstützt vom Kulissendesigner Allen Moyer und dem Kostümdesigner Isaac Mizrahi, die beide erstmals an der Met arbeiten. James F. Ingalls ist der Beleuchtungsdesigner. Die Metropolitan Opera widmet diese Aufführungen dem Gedenken an Lorraine Hunt Lieberson, der usprünglich die Rolle des Orfeus singen sollte.
Die neue Saison wird ebenfalls eine neue jährliche Reihe von Winter Unterhaltung an der Met einläuten mit einer vollen, englischsprachigen Version von Julie Tamor’s Produktion von Mozart’s The Magic Flute, zusammen mit familienfreundlichen Stücken. Die Produktion ist vor allem für Familien und junges Publikum geschaffen und wird in speziellen 90-Minuten Matinee-Vorstellungen ab dem 29. Dezember zu sehen sein. Die englische Übersetzung stammt von J.D. McClatchy. Zur Eröffnungsbesetzung gehören Isabel Bayrakdarian, die deutsche Sopranistin Cornelia Götz in ihrem Met Debut, Matthew Polenzani, Nathan Gunn, Morris Robinson, und Maestro Levine am Dirigentenpult.
Außerdem gibt es sechzehn Aufführungen der ursprünglichen Tamor Produktion von Die Zauberflöte im Laufe der Spielzeit, deren Besetzung viele der bereits genannten Künstler einschließt sowie Lisa Milne, Nicole Heaston, Erika Miklósa, Jonas Kaufmann, Michael Schade, Rodion Pogossov, Eike Wilm Schulte, Robert Lloyd, Stephen Milling, René Pape, und Kurt Moll. Scott Bergeson und Maestro Levine teilen sich das Dirigentenpult.
Maestro Levine dirigiert zudem Aufführungen von Don Carlo (mit Patricia Racette, Olga Borodina, Johan Botha, Dmitri Hvorostovsky, René Pape und Samuel Ramey); Idomoneo (mit Ben Heppner in der Titelrolle), als Teil der Gedenkfeiern zum 250. Jahrestag von Mozart’s Geburtstag; und Die Meistersinger von Nürnberg (mit James Morris als Hans Sachs).
Ponchielli’s La Gioconda, die seit der Saison 1989-90 nicht mehr in der Met aufgeführt wurde, kehrt am 26. September 2006 zurück. Die Produktion aus dem Jahr 1966 wird von Peter McClintock inszeniert, neue Kostüme von Holly Hynes in ihrem Met Debut zeigen und neue Choreographie vom Choreographen des New York City Ballet Christopher Wheeldon, der ebenfalls erstmals für die Met arbeitet. Die Besetzung der Eröffnung zeigt Violeta Urmana in der Titelrolle, Olga Borodina als Laura, Irina Mishura als La Cieca, Aquiles Machado als Enzo Grimaldo, Zeljko Lucic in seinem Met Debut als Barnaba, und Paata Burchuladze als Alvise. Bertrand de Billy dirigiert.
Erwähnenswert unter den Neuauflagen der Saison ist Bellini’s Il Puritani, das seit der Spielzeit 1996-97 nicht mehr an der Met gezeigt wurde, mit Anna Netrebko als Elvira, Eric Cutler als Arturo, Franco Vassallo als Riccardo, John Relyea als Giorgio und Patrick Summers als Dirigenten.
Um die 40. Spielzeit der Met im Lincoln Center zu feiern, wird Anna Netrebko auch zusammen mit Tenor Rolando Villazón bei der Operngala am 3. April 2007 auftreten und Szenen aus La Bohème, L’Elisir d’Amore und Manon singen. Das Paar, das an der Met in dieser
Saison auch in Rigoletto auftritt, wird bei einer Aufführung von La Bohème zusammen singen.
Simon Boccanegra, Verdi’s Geschichte von politischem Kampf und Entführung im Genua des 14. Jahrhunderts, kehrt ins Repertoire am 19. Februar 2007 zurück. Die Besetzung zeigt Thomas Hampson in der Titelrolle, Angela Gheorghiu als Amelia, Marcello Giordani als Gabriele Adorno und Ferruccio Furlanetto als Jacopo Fiesco.
Die Rückkehr von Janácek’s Jenufa am 29. Januar 2007 zeigt Karita Mattila als Jenufa, eine Rolle, die sie 2003 bereits an der Met sang. Zur Besetzung gehören außerdem Anja Silja, Kim Begley und Jorma Silvasti, mit dem berühmten tschechischen Dirigenten Jiri Belohlávek auf dem Podium.
Gastdirigent Valery Gergiev dirigiert Tschaikowski’s Eugene Onegin mit Renée Fleming als Tatiana, Ramón Vargas als Lenski und Dmitri Hvorostovsky in der Titelrolle. Alle machen ihr Met Debut.
David Daniels singt die Titelrolle in Händel’s Giulio Cesare zum ersten Mal an der Met, wenn das Werk am 6. April 2007 an die Oper zurückkehrt. Ruth Ann Swenson ist Cleopatra, Alice Coote ist Sesto und zum ersten Mal an der Met singen Patricia Bardon die Cornelia und Lawrence Zazzo den Tolomeo. Harry Bicket dirigiert.
Zu den Sängern die erstmals an der Metropolitan Opera auftreten, gehört Angela Marambio als Mimi und Anna Samuil als Musetta in La Bohème, Frank Porretta als Turiddu in Cavalleria Rusticana, Tommi Hakala als Valentin in Faust, Michael Maniaci als Nireno in Giulio Cesare, Ekaterina Siurina als Gilda und Joseph Calleja und Piotr Beczala als der Herzog in Rigoletto, Wookyung Kim als Alfredo in La Traviata und Christoph Strehl als Tamino in Die Zauberflöte.
Zu den Künstlern, die ihre Rollen zum ersten Mal an der Met singen, gehören Ben Heppner in der Titelrolle von Andrea Chênier, Hei-Kyung Hong als Eva in Die Meistersinger von Nürnberg, Salvatore Licitra als Canio in Pagliacci, Andrea Gruber und José Cura als Tosca und Cavaradossi in Tosca, sowie Jonas Kaufmann als Tamino in Die Zauberflöte.
Vom 15. Januar bis 20. Januar 2007 wird die Metropolitan Opera eine Pause einlegen, während der keine Aufführungen in der Oper stattfinden.
Im Juli 2007 wird die Met in the Parks Reihe stattfinden.
Operntickets für die Metropolitan Opera können Sie bestellen unter:
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