St. Johann in Tirol: Hoch-Genüsse in der Heimat des Knödels

Duftend und deftig, luftig und locker,
süß oder salzig: Seit 25 Jahren liegt die Hochburg des Tiroler
Knödels unterhalb des Wilden Kaisers. Am 23. September wird am
längsten Knödeltisch der Welt in St. Johann in Tirol der 500.000
Knödel serviert – und Jubiläum gefeiert. Zum 25. Mal köcheln,
dampfen, brutzeln und schmoren 17 Knödelmeisterinnen und Meister
innerhalb von acht Stunden 22 Sorten in Töpfen und Pfannen.

Fred Brunner ist Knödelkoch der ersten Stunde. „Die Deftigen“,
lacht der Küchenchef am siedenden Kupferkessel, „san´ die absoluten
Renner.“ Und das seit einem Viertel Jahrhundert, seit die Tiroler als
Höhepunkt der herbstlichen Almfestwochen den Alpengourmets
auftischen, was in alten Zeiten ein Arme-Leute-Essen am Berg war: „In
die Knödel“, nickt Fischer-Wirt Michael Grander, „kam rein, was
gerade frisch und auf dem Bauernhof vorhanden war.“ In der Not
entstanden Rezepte, die heute Knödelgenießern aus aller Welt das
Wasser im Munde zusammenlaufen lässt: Deftige Selchfleisch- und
delikate Speckknödel dominieren auf der herzhaften, luftige
Germknödel und lockere Marillenknödel auf der süßen Seite.

„Die Rezepte“, schmunzelt Fred Brunner, „haben sich im Laufe der
Jahrhunderte kaum verändert.“ Viele wurden von den St. Johanner
Köchen in den vergangenen drei Jahrzehnten allerdings neu entdeckt
und leicht variiert. Neben dem „Speckknödel“, der von Tirol aus
seinen Siegeszug um die Welt startete, stehen die „Kasknödel“ (oder –
wegen Ihrer Fleischlosigkeit – auch „Fastenknödel“ genannt), die
herbstlichen „Schwammerlknödel“ und die vegetarischen „Spinatknödel“
hoch im Kurs der Knödelfans. Wer es besonders deftig mag, greift nach
„Rauchkuchlknödeln“, denen geräucherter Bauernspeck und eine Prise
Knoblauch den besondern Geschmack geben. Wer eher auf Süßes steht,
kann sich Topfen-, Marillen oder Germknödel auf der Zunge zergehen
lassen.

Der Knödeltisch in der Speckbacherstraße ist jedes Jahr
kulinarischer Höhepunkt der Almfestwochen. Zum großen
25-Jahr-Jubiläum servieren die Veranstalter neben dem neuen
Knödel-Rezeptbuch (es enthält die besten Rezepte aller 17
Knödel-Festwirte) auch musikalische Besonderheiten: Die bekannte
Musikgruppe „Die Alpenhallodris“ komponierte ein eigenes Knödellied
für die neue CD „Voll die Gaudi“. Und beim traditionellen Wirteeinzug
werden erstmals mehr als 120 Musikanten die 17 Festwirte begleiten.

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