Ein Prunkstück der Budapester Museumsszene feiert im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag: das Museum der Schönen Künste (Szépmüvészeti Múzeum). Eröffnet wurde das am Heldenplatz gelegene Kunsthaus am 1. Dezember 1906 von König Franz Joseph I. Neben umfangreichen Sanierungs- und Erweiterungsprojekten sollen vor allem hochkarätige Ausstellungen und Kooperationen mit anderen bedeutenden Museen Europas dafür sorgen, dass das Jubiläumsjahr würdig begangen wird.
Das Festprogramm startet bereits in diesem Jahr. Noch bis zum 9. Oktober 2005 läuft die Ausstellung „Dürer und seine Zeitgenossen“. Zu sehen sind beispielsweise Originaldrucke der Holzschnitte „Triumphbogen von Kaiser Maximilian I.“ und „Siegeszug von Kaiser Maximilian I.“, die der Monarch Anfang des 16. Jahrhunderts in Auftrag gab. Budapest-Reisende erwartet damit ein besonderer Höhepunkt: Die beiden Monumentalwerke wurden in ihrer Gesamtheit noch nie zuvor in Ungarn ausgestellt.
Ab dem 29. September folgt eine Schau zum Werk des Bildhauers Gaston Lachaise, der neben Porträtbüsten vor allem mit seinen üppigen Frauenakten bekannt wurde und als Pionier der amerikanischen Moderne gilt. Bis zum 8. Januar 2006 sind im Museum der Schönen Künste 34 teils lebensgroße Skulpturen des französisch-amerikanischen Künstlers zu sehen.
Den Auftakt in das eigentliche Jubiläumsjahr bildet ein Querschnitt aus 500 Jahren spanischer Malerei. In Kooperation mit deutschen Sammlungen und dem Prado in Madrid präsentiert das Szépmüvészeti Múzeum im Barocksaal des Museums rund 60 Exponate aus dem 14. bis zum 19. Jahrhundert. Vom 26. Januar bis zum 30. April 2006 sehen Museumsbesucher ein breites Spektrum spanischer Meisterwerke, bei denen Gemälde von El Greco, Goya oder Velázquez nicht fehlen dürfen.
Zwischen dem 17. März und 18. Juni dreht sich alles um das Leben und die Epoche von Sigismund von Luxemburg, der von 1387 bis 1437 König von Ungarn und später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Für das Museum der Schönen Künste wird dies die größte Ausstellung aller Zeiten: Sie entsteht in Zusammenarbeit mit mehr als 100 Museen aus 17 Ländern und stellt eine Investition von etwa zwei Millionen Euro dar.
Im Anschluss daran präsentiert das Kunsthaus eine graphische Ausstellung mit Werken von Rembrandt, der 2006 ebenfalls einen runden Geburtstag feiert, nämlich den 400sten. So heißt die Schau auch „Rembrandt 400“. Neben Kupferstichen werden vom 23. Juni bis zum 25. September vor allem etwa 200 Grafiken und Ölbilder des großen Niederländers zu sehen sein.
Auch der Höhepunkt und krönende Abschluss des Jubiläumsjahres blickt gen Niederlande: Zwischen dem 1. Dezember 2006 und dem 20. März 2007 wird eine hochkarätige Van Gogh-Ausstellung Kunstinteressierte nach Budapest locken.
Informationen: Szépmüvészeti Múzeum, H-1146, Dózsa György út 41, Telefon 0036/1/4697100, Internet www.museum.hu (auf Englisch und Ungarisch abrufbar), E-Mail: info@szepmuveszeti.hu. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.30 Uhr.