Gutes Essen zu servieren, das sollte das Wichtigste in der Gastronomie sein. Aber gute Küche allein verspricht noch keinen Erfolg, dafür ist der Wettbewerb zu groß. Um bei den Gästen anzukommen, braucht es neben dem richtigen Ambiente auch die gelungene Präsentation, damit der ‚Laden läuft‘, wie Vincent Klink zu sagen pflegt.
Stehen hinter Restaurants wie der ‚Wielandshöhe‘ Köche mit markanter Handschrift, ist deren Persönlichkeit gewissermaßen das ‚Pfund‘, mit dem das Haus wuchert. Doch selbst in solchen gastronomischen Tempeln mit berühmten Maitrês werden Essformen verändert, modernisiert. Ob ‚Schnittchen to go‘ vom Starkoch oder ‚Häppchen-Menüs‘ in fünf Gängen – Auge und Gaumen wollen stets aufs neue gekitzelt sein. Auch die inzwischen etablierten Spiegelzelte mit ihren Kunst- und Kulinarikprogrammen haben der Edelgastronomie eine zusätzliche Kundschaft beschert.
Inszenierte Erlebniswelten an unterschiedlichen Plätzen, aber zum Verwechseln ähnlich – nach diesem Prinzip arbeitet auch die Systemgastronomie. Die Hard Rock Cafés sind dafür wohl das kultigste Beispiel. Goldene Schallplatten oder gebrauchte Instrumente von Stars sorgen für das richtige Feeling. Natürlich gehören hausgemachte Burger und ein Cesars Salad auf die Karte.
Vielversprechender klingen da schon Vincent Klinks Kücheninszenierungen: ‚Ganze Riesengarnelen in Orange und Kümmel‘ geröstet und ‚Flambierte Kirschen mit Creme Chiboust‘. Und wenn der Meisterkoch verreist, dann um sich zu erholen. Nicht so sein Gast, Pierre Nierhaus.
Der verreist häufig, um sich in der Gastroszene New Yorks oder Shanghais umzusehen. Der Trendexperte will Neues aufspüren und entwickelt daraus tragfähige Konzepte für heimische Bistros, Kneipen oder auch Restaurants und Hotels. Den spannenden Einstieg in die Welt der Nobel-, Event- oder Systemgastronomie moderiert Markus Brock.
SWR, Mittwoch, 05.07.,18:15 – 18:45 Uhr