Kulinarik in Warschau

Warschau ist eine der wenigen interessanten europäischen Städte, in denen wir noch nie waren, obwohl man ja von Berlin eigentlich schnell hinkommt.

Kogel Mogel Nachtisch – so eine Art Eierlikör ohne Alkohol – mit Erdbeeren und Vanille-Eis

Die erste Erkenntnis in Warschau: das Brot war überall, bis auf den letzten Tag im Hilton, sehr gut. Ganz erstaunlich. Wieso schaffen es die Polen, überall gutes Brot zu haben, während bei uns im guten Hotel das Brot oft nicht besonders ist!

Wir waren vier Nächte hier und konnten so vier Restaurants besuchen. Es gibt hier den Michelin, aber keine Michelin Sterne, nur Bib Gourmands. Ausserdem ist La Liste sehr hilfreich. 50best oder OAD bringen nichts von hier.
Update August 2023: Es gibt wieder ein Stern in Warschau, das Nuta des italienischen Chemikers Dr. Andrea Camastra wurde ausgezeichnet. Hungrig hingehen, die Portionen sind gewaltig

Gleich das erste Restaurant sollte unser Lieblingsrestaurant sein: Das Szostka, auf dem Dach des schicken Hotel Warschawa in der Innenstadt, gefiel uns sehr gut für jeden Tag. Zu zweit bezahlten wir knapp 120 € (ohne Wein). Das Restaurant hatte einen Bib Gourmand. Preis – Leistung stimmte noch so.

Am nächsten Tag ging es zu in einen Klassiker in der Innenstadt, dem Epoka im Europäischen Hotel. Hier wurde handwerklich sehr ordentlich gearbeitet, aber es fehlt so ein wenig der Bums in den Gerichten. Alles nett, aber ich kann mich jetzt kaum noch an die Gerichte erinnern, während ich die vom Szostka noch auf der Zunge habe.

Idiotisch fand ich, dass es nur San Pelligrino oder Acqua Panna, also Nestle Water gab. Nach dem ich protestierte, bekam ich eine Flasche lokales Mineralwasser.

Der Service war gut im Epoka, aber Preis – Leistung fand ich übertrieben. Wir hatten das kurze, 6gängie Menü, 2 Glas Champagner, 1 Fl. Wasser, und ein preiswertes Glas Wein. Insgesamt zahlten wir 320 € zu zweit. Essen war unterhalb eines (deutschen) Michelin Sterns.

Wir haben dann das Fine Dining erst einmal beendet und wollten traditioneller polnisch essen, was auch nicht schlecht war.

Beim Gruby Josek aßen wir ein großes Hirschtartar, polnische Piroggi (Dumplings) und Hähnchenleber, sowie für Junior Pommes für 36 € inkl. Limonda und Bier. Das war alles rustikal und wohlschmeckend. Besonders lecker war die leicht knusprige Hühnerleber.

Kulinarik in Warschau

Am letzten Tag lud uns ein Warschauer Freund zum „Roten Schwein Gasthaus“ ein. Hier hatten wir Ente, Ribchen, Piroggi und Kogel Mogel, einen wunderbaren Nachtisch, der an Eierlikör ohne Alkohol erinnerte.

Es gibt in Warschau auch eine Markthalle, ähnlich den Berliner Markthallen. Die Anbieter dort sind recht teuer und das Streetfood sah mir nicht immer authentisch aus. Wir hatten eine Kugel Eis dort für 2,30 €, sonst nichts.

Während Covid sind sehr viele Restaurants Pleite gegangen, aber Warschau ist sehr vital. Es wächst ganz viel von unten nach. Einen guten lokalen Restaurantführer habe ich nicht gefunden, aber mit dem Michelin und der La Liste kann man ganz gut Restaurants finden.

Wir wohnten im Hilton Warschau, das würden wir aber nicht empfehlen. Ich würde näher an der Weichsel wohnen wollen, also z.B. im Europäischen Hotel oder Bristol in der wiederaufgebauten Altstadt. Vier Tage erschienen uns ausreichend, um einen ersten Überblick zu bekommen. Die 1,8 Millionen Metropole Warschau wird nicht von Touristen überrannt, ist aber fast so cool wie Berlin. Am Wochenende sind die Hotelpreise besonders günstig! Wir werden sicher bald wieder zurückkommen.

Fazit: Man kann in Warschau prima essen gehen. Es ist aber nicht mehr billiger als in Berlin

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Zusammenfassung

Kulinarik in Warschau. Fazit: Man kann in Warschau prima essen gehen. Es ist aber nicht mehr billiger als in Berlin

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