Athen kulinarisch

Nach einer langen Reise auf der MS Europa trafen wir in Athen ein und blieben hier noch fünf Tage. Ich war vor über 25 Jahren hier, die Familie war noch nie da. So besuchten wir u.a. die Akropolis mit Museum, den Zentralmarkt und den Monasterakis Flohmarkt.

Akropolis bei Nacht – Blick von unserem Balkon (NS Place Apartment – 300 €/Nacht)

Genauso wichtig war uns auch das kulinarische Programm. Allerdings spielt Griechenland nicht wirklich in der internationalen Liga der Haute Cuisine mit. Das beste Restaurant, DELTA**, sieht Restaurant Ranglisten auf Platz 1250 der Welt. Das ist etwas schlechter als Carmelo Greco* in Frankfurt (Platz 1225).

Beeindruckt hat uns in Griechenland die einfache Kost. Ein Gyros (3,90 €), das in Athen Souvlaki heisst (!), begeisterte uns genauso wie eine Moussaka (7,50 – 8 €) in einfachen Restaurants. Hier sind wir nach den Bewertungen von Google Maps gegangen.

Die Preisgestaltung ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Überall wo Touristen hinkommen, kosten die Sachen das 2-3 fache. Ein Stück Käsekuchen 6 €, ein O-Saft auf der Strasse zum Mitnehmen (0,2l) 3 € – In einem Einheimischen-Laden um die Ecke gerade noch 80 cents für 0,3l! Sehr leckere Sesamkringel kosten 70 cents in Einheimischenläden, für Touristen 2 € am Stand.

Aber natürlich wollten wir auch Fine Dining probieren. Die Nummer 1 ist der Zweisterner Delta, direkt am Meer im interessanten Stavros Niarchos Center. Der Reeder hat hier seiner Heimatstadt ein wirklich schönes Geschenk gemacht. Das Center beinhaltet die griechische Nationalbiblothek und die Athener Oper. Über der Oper im 4. Stock mit Meerblick ist das Restaurant Delta, das Werbung für die griechische Küche machen soll.

Die Reservierung ging online sehr leicht. Man hat 100 € anzuzahlen und zwei Wochen vor Termin bekamen wir noch einen Tisch für fünf Personen. Die Küche hat gleich zwei Küchenchefs und beide mit langer skandinavischer Erfahrung: George Papazacharias arbeitete lange als R&D Chef im Maaemo in Oslo, sowie bei anderen Dreisterne Restaurants. Wir waren schon im Maaemo, durften aber nicht an den Tisch, da man unsere Reservierung verschlampte. Und wir kamen extra NUR wegen des Maaemos nach Oslo! So freuten wir uns, dass wir diesmal eine Maaemo ähnlich Küche geniessen werden können.
Der eigentlich ausführende Küchenchef ist Thanos Feskos, der drei Jahre im Geranium an verschiedenen Posten gearbeitet hat.

Athen kulinarisch

Athen ist etwas heruntergekommen, das Stavros Niachos Centerist chic! Man fährt mit einem Fahrstuhl in den vierten Stock und ist vom Ausblick erst einmal erschlagen. Auch das Restaurant ist eines der schönsten, in dem wir je gewesen sind und der Service nicht erstklassig, sondern noch weit darüber. Jana Cechova und ihr Team haben uns einen wundervollen Abend beschert! Einer der Kellner, er möge entschuldigen, ich vergaß den Namen, arbeitete lange bei ersten Adressen in Österreich. Er hat uns alles auf Deutsch erklärt und am Ende extra für uns das Menü aufgeschrieben. Niemand wusste, dass wir vom Gourmet Report kommen. Das war Standardservice! Beeindruckend!

Die Küche war sehr interessant. Es soll eine griechische Interpretation der skandinavischen Regionalküche sein. Ich bin nicht kompetent genug, diese Art von moderner Küche zu beurteilen. Ich habe zu wenig Erfahrung mit dieser Art von Regio Küche. Aber gut geschmeckt hat es uns allen!

Zwei Tage später besuchten wir ein anderes Top 10 Restaurant von Athen, das Nolan. Hoch gelobt z.B. von Conde Nast Traveller. Das mit einem Bib Gourmand ausgezeichnete Restaurant bietet eine Fusion zwischen griechisch und asiatisch an. Das ist ganz witzig, Man soll zwei bis drei Gerichte pro Person wählen und diese teilen. Ein Gericht kostet so 13- 15 Euro. Das war fast alles schmackhaftes Soulfood („Fried chicken“), bis auf die Beilage Kartoffelbrei, die sehr cremig und salzig war. Eine willkommene, großstädtische Abwechslung zu der griechischen Küche. Allerdings ist die Musik extrem laut und die Akustik sehr schlecht, so dass alle sich anschreien. Die einzigen, die leise reden, sind die Kellner., die alle sehr freundlich sind. Das Restaurant ist gut besucht, es empfiehlt sich rechtzeitig zu buchen.
Das Restaurant ist eher bistro-artig mit unkonventionellen, nicht immer wissenden Service (Valrhona wird in die Schweiz verlegt) und mit fürchterlichen, dicken Weingläsern.

Noch ein Tipp für Athen: Achilles Kalantzis Transfer Service holt und bringt preiswert und zuverlässig vom Hafen und Flughafen: WhatsApp +30 693 772 7856 (man spricht gut englisch und etwas Deutsch).

Fazit: Wir hatten viel Spaß in Athen und eine angenehme Zeit. Wir kommen gerne wieder, aber nicht so schnell. Es gibt doch noch so viel zu entdecken!

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Athen kulinarisch

Zusammenfassung

Athen kulinarisch: Die Nummer 1 ist der Zweisterner Delta, direkt am Meer im interessanten Stavros Niarchos Center. Der Reeder hat hier seiner Heimatstadt ein wirklich schönes Geschenk gemacht.

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