Heute waren wir zum 2.Mal im Mishiguene. Platz 29 der 50best Lateinamerika, Platz 88 der Welt. Jiddisch / Israelische Küche in Buenos Aires. Besucht wird das Restaurant überwiegend von Touristen. Schräg vis a vis sass eine chinesische Gruppe, die offenbar die 50best abklappert.
Hier zitiere ich aus unserem ersten Bericht vom letzten Jahr:
Wir wählten das Mishiguene. Eine jüdische Immigrantenküche. Platz 29 der 50 Best in Lateinamerika. Ein sehr quirliges Restaurant. Wir wurden draussen platziert. Man sitzt bei sehr lauter Musik, einer Mischung aus Klezmer, Free Jazz und Balkan Brass unter einer Markise, die uns vor dem Regen, aber nicht den staubigen Windböen schützte. Direkt nebenan tobt der Verkehr auf einer 4-spurigen Strasse. Mein kleiner Sohn war begeistert, die Müllabfuhr, die Busse und die vielen tatütatas zu beobachten. Das große Zehngang-Menü, was wir eigentlich nehmen wollten, muss man vorbestellen. Das 6 Gang Menü war unspannend, also wählten wir aus der Karte. Der sympathische, englischsprechende Maitre stoppte mich. Vier Gerichte würden reichen. Dazu Wasser und 1 Glas Wein bestellt. Sonst sprach niemand englisch und die Kommunikation war schwer. Internet war defekt.
Dezemeber 2021: Wir hatten Baba Ganush (okay), Shrimps Muhamara (gut), Shishbarak (Ravioli – sehr gut) und Bureka (Kartoffel-Trüffel Auflauf – okay). Fotos gibt es nicht, weil es zu dunkel war.
Das Essen war solala. Wer wirklich elaborierte israelische Küche essen möchte, dem sei Gal Ben Mosche in Berlin empfohlen. Das ist dann doch eine ganz andere Kategorie.
Wir zahlten 9500 ARS (95 USD zu zweit). Wechselgeld bekamen wir nicht raus. Aber der Bezahlvorgang dauert fast so lange wie das Essen, da das Restaurant fürchterlich unorganisiert ist. Aber nett sind sie. Nochmal hin? Ja, vielleicht, aber nicht so bald. In Berlin würde das Restaurant nicht besonders erwähnt werden, aber in der Schlüterstrasse oder Mitte auch gut laufen.
Das Restaurant hatte sich in der Zwischenzeit bei den 50best enorm verbessert. Also wollten wir auch noch einmal. Die Reservierung war sehr leicht online, es gab viele freie Termine. Danach bekam ich per Email und WhatsApp 5x den Hinweis, dass wir den Tisch nur von 19.00 bis 20.30 Uhr haben.
Wir kamen acht Minuten zu spät in das ziemliche leere Restaurant und wurden recht hässlich neben einer Kellner Station platziert, obwohl fast alles frei war. Dann sassen wir 10 Minuten und NICHTS passierte. Nun kam ein junges Mädchen und brachte uns zwei Karten für drei Erwachsene. Ich fragte sie nach einer 3. Karte. Sie spricht kein Englisch. Also radebrechen wir. Unsere hübsche Kellnerin ist ziemlich zickig! Ob sie die Tochter vom Inhaber ist? So fühlt es sich an.
Wir haben noch nicht gewählt, da kam eine kleine Sexbombe und schnauzte uns an, ob wir wissen, dass 20.30 Uhr Schicht im Schacht für uns ist? („Just to remind you: You shift is over 8.30h“). Wir bestellen zum Teilen und nach vier Gerichten meint unsere Kellnerin, Schluß, das reicht!
Jetzt kam sehr wenig, aber teilweise recht gutes Brot und Schmalz, sowie eingelegte Gewürzgurken. Wir bestellten und baten darum, dass die Gerichte hintereinander und nicht zusammen kommen, da wir alles teilen möchten. Die beiden kalten Gerichte könne sie doch zusammenschicken, sagte sie, was ich abnickte.
Recht schnell kam ein exzellentes Baba Ganush gefolgt von einem guten Kibbeh Naia aus Beef, jedoch nicht mit Ziege, wie es traditionell wäre oder wenigstens Lamm. Es war geschmacklich okay.
Nun kamen die beiden Hauptgerichte zusammen. Wir hatten 6 Wareniki mit einem Riesenberg frittierter Zwiebeln und eine Portion Chipirones.
Beide Gerichte waren so „naja“, aber noch einmal würde man die nicht bestellen. Die Zwiebeln waren in der Kategorie lecker, die Wareniki waren etwas zu lange gekocht. Die sehr dünn geschnittenen Tintenfischen waren auch sehr weich und geschmacklich überzeugte dieses Gericht am wenigsten.
Unsere Speisen-Reihenfolge; (zum Vergrößern auf die Fotos klicken und im neuen Fenster öffnen)
Wir verzichteten auf das Dessert, es war auch schon 20.05 Uhr und verlangten nach der Rechnung. Jetzt forderte uns die charmante Kellnerin auf, alle Sachen hochzunehmen, da sie die Papiertischdecke entfernen wollte. Krümel blieben auf dem Tisch. Unsere Rechnung kam um 20.15 Uhr und wurde gleich mit Geld mitgenommen. nach dem kein Wechselgeld mehr kam, sind wir um 20.22 Uhr gegangen und aßen ein recht leckeres Eis um die Ecke bei Cremolatti. Als wir gingen, war das Restaurant genauso voll oder leer, wie als wir kamen.
Fazit: Essen so lalala, Service unterirdisch. Platz 88 bei 50best: 10 Plätze besser als das Tantris bewertet? Ein Lacher! LaListe sieht das Restaurant in den Top 1000 der Welt. Wer schreibt von wem ab? Haben wir die falschen Gerichte gewählt? Preis Leistung auch für Buenos Aires schlecht. 50 € pro Person ist recht viel für das, was wir bekommen haben. Die Musik war heute sehr gut! Überwiegend Klezmer und Brass. Würden wir noch einmal hingehen? mangels Alternativen vielleicht. Aber nicht sehr bald.
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Mishiguene
Zusammenfassung
Heute waren wir zum 2.Mal im Mishiguene. Platz 29 der 50best Latinamerika, Platz 88 der Welt. Jiddisch / Israelische Küche in Buenos Aires. Besucht wird das Restaurant überwiegend von Touristen. Schräg visavis sass eine chinesische Gruppe, die offenbar streng die 50best abklappert.