Hotel Review Conrad Seoul

Eigentlich hatten wir schon das Four Seasons in Seoul für 369 €/Nacht zzgl Frühstück gebucht, uns dann aber umentschieden und das Conrad Seoul gebucht, weil wir zum „Diamond“ Status aufgestiegen sind und das Conrad für relativ geringes Geld (204 €) viel Komfort versprach. Wir wohnten zweimal im September 2022 im Conrad Seoul.

Hotel Conrad Seoul Zimmer

Im Conrad würden wir über unseren Status Frühstück und Zugang zur Lounge bekommen.
Wir buchten das Conrad einmal 4 Tage, danach sind wir nach Jeju und dann noch einmal 8 Tage.

Wir buchten über Reisetopia mit Frühstück. Das war günstiger als über die Hilton Seite für Mitglieder ohne Frühstück. Ausserdem gab es dort noch Goodies wie Late Check in/out, 100 USD Hotelkredit, Upgrade usw.

Für die Anreise wählten wir die Lufthansa, die ein Angebot ab Prag hatte. Wir zahlten 1073 € p.P., für die drei Business Class Flüge 3219 €. Ein einzelner Business Class Flug ab Berlin kostete mehr! Für die An- und Abreise nach Prag wählten wir die Bahn. Für die drei 1. Klasse Tickets zahlten wir 152,20 €. Vorsichtshalber übernachteten wir jeweils eine Nacht in Prag, so dass noch 400 Euro dazukommen, also 184 € pro Person. Die gesamten Reisekosten lagen bei 1257 € pro Person.

In Incheon, dem Flughafen von Seoul, haben wir für 66 € ein Flughafen Taxi von booking.com bestellt, was nicht so ganz glatt lief. Wer mit kleinem Gepäck reist, kann recht bequem und sehr preiswert den Airport Express Zug nehmen.

Der Check in in der Lobby lief professionell gut ab. Wir hatten die preiswerteste Kategorie gewählt und wurden auf ein River View Zimmer upgegradet. Das ist das identische Zimmer, nur zur richtigen Seite raus!

Die Zimmer sind modern eingerichtet, in einem neutralem, eher modernen Stil. Das Hotel wurde vor 10 Jahren eröffnet und eine Generalrenovierung scheint bald notwendig. Wenn man genauer hinguckt, sieht oder fühlt man schon die Zeit! Kleinigkeiten könnten jetzt schon ausgetausch werden. Als ich im dunklen auf der Toilette gewesen bin und die Tür von innen aufzog, war das Tastgefühl an der Klinke sehr unangenehm. Wir haben ein Kleinkind, was zu Kleinkindaktionen neigt. Aber nicht mein Sohn war Schuld, sondern die Klinke ist hinüber.

Die Toilettentürklinke mit schlechtem Griffgefühl 😉

Sehr klein war der Schrankbereich. Wir reisen mit drei großen Koffern und mussten einen Koffer unausgepackt, offen in eine Ecke stellen, da der Schrankplatz nicht reichte.

Der Schreibtisch war etwas hoch und der Bürodrehstuhl liess sich nicht mehr hochstellen. Das Arbeiten war unangenehm. Wir reklamierten zwar und es kam jemand der sich das anguckte, er verschwand aber auch wieder und alles blieb, wie es war.

Insgesamt war das Zimmer aber schön und auch ausreichend für 2 Erwachsene und einem Kleinkind.

Für den nächsten Aufenthalt von 8 Tagen haben wir uns eine Suite vorgestellt. Da wir von zwei Seiten upgegradet werden sollten (Hilton Honors Programm durch Status und durch das Virtuoso Programm bei der Buchung), buchte ich die höchste Zimmerkategorie, um es dem Hotel einfacher zu machen. Jedoch wurde beim Check in behauptet, ein Upgrade sei unmöglich. Wie ich dann doch die Suite bekam, beschreibe ich im Gourmet Report Blog.

Wir bekamen dann eine Ecksuite im 30. Stock zugewiesen. Als ich mit Auspacken dreier Koffer fertig war, stellte meine Frau fest, dass der Wasserhahn der Badewanne im Badezimmer undicht ist. Ein Mechaniker kam. Dann rief die Managerin an: Wir müssen umziehen. Die Reparatur ist zu aufwendig. Wieder musste ich alles packen und danach auspacken. Hilfe wurde nicht angeboten.
Wir kamen dann in einer identischen Suite drei Stockwerke höher unter.

Skurril war die Putzfrau, mit der ich im stillen Clinch war. Sie hatte genau Vorstellungen, wie was sein soll. Damit ich etwas höher Sitze, habe ich den Bürostuhl mit zwei Kissen ausgekleidet. JEDEN Tag, bis auf einem, wo wohl die Vertretung es mir erlaubte, gingen die Kissen zurück aufs Sofa. Auf dem Schreibtisch beendete sie das kreative Chaos und richtete alles im rechten Winkel aus. Mein Wasserglas und Flasche brachte sie auf den Nachttisch.

Der Abendservice brachte noch einmal Wasser und frische Handtücher. Von 12 Tagen wurde er zwei mal vergessen.

Ansonsten gefiel uns das großzüge Zimmer, eigentlich 2 Zimmer, recht gut.
Das offene Bad zum Bürogebaäude war etwas irritierend, aber wir vertrauen darauf, dass die Scheibentönung ausreichender Sichtschutz war.

Die Amenities im Bad waren gut (Zahnbürste, Rasierer, Bürste, Make Up Pads, Q-Tipps, Duschhaube). Kosmetik gab es aus ökologischen Gründen großen Flaschen. Auf einen Notizblock und Stift wurde an den zwei Telefonen leider verzichtet. Ebenso war die Stationary Mappe leer.
Vermisst habe ich ein Hotel Directory, also ein Verzeichnis aller Services / Restaurants im Hotel. Erst aus Zufall erfuhr ich vom Wertigo.

Badewanne mit Blick ins Bürogebäude!

SPA. Da wir noch die 100 US$ Kredit verbraten mussten und mein Rücken vom unbequemen Schreibtischstuhl schmerzte, wollte ich eine Massage buchen. Wir sind nach dem Frühstück persönlich zum Spa gegangen. Eine recht inkompetent wirkende Mitarbeiterin empfiehlt die sehr teure 90 Minuten Massage mit all möglich teuren add ons.
Wir bestehen auf die 30 Minuten Rückenmassage für 117.000 Won. (124.000 Won ist das Guthaben). Es wäre nichts frei. Eine Stunde später ruft meine Frau an und fragt, ob man Zeit hätte, für eine Massage. Die Mitarbeiterin bietet ihr eine Uhrzeit an. Als sie hört, dass sie nur 30 Minuten will, sagt sie, das würde nicht gehen, nur eine Stunde. Als dann meine Frau nach dem Manager fragt geht es dann doch.

Die Massage selber war gut, so weit ich das beurteilen kann.

Conrad Seoul Bürostuhl – aufgemotzt von mir

Frühstück
Die wichtigste Mahlzeit des Tages. Die Auswahl ist zwar nicht so gigantisch wie im Grand Hyatt Jeju, aber auch relativ groß. Im westlichen Bereich gibt es am Buffet Baguette und ein größeres, weisses Landbrot, Bagel, Toast sowie Plunder. Butter, Cream Cheese, drei Marmeladen, Emmentaler, Gouda, Camembert, eine säuerliche Salami, Putenbrust und Formschinken sowie Lachs. Gesüsste Industrie-Joghurts, diverse Eierspeisen mit gutem Bacon und den normalen Beilagen vom Büffet. Corn Flakes und andere gesüsste Cerealien.
Geschnittene Wassermelone, Dragonfruit und Ananas, sowie Banane und steinharte Nektarine. Normale Säfte. Als „Diamond Status“ Kunden bekommen wir angeblich frische Säfte. In Wirklichkeit ist es Direktsaft. Einmal war der Karotten/Orangensaft Mix leicht angegoren, was wir meldeten, es aber niemanden interessierte.
Die asiatische Auswahl war noch einmal doppelt so groß. Ich probierte einmal mich durch und blieb dann beim Western Style. Meine Frau aß gerne cross over.

Richtig ärgerlich war, dass man beim Frühstück fast immer warten musste. Das Hotel empfiehlt schriftlich, vor 8 Uhr zu frühstücken. Richtig sauer, war ich, als wir 30 Minuten warten mussten und meine Frau dauernd quengelte, sie würde einen leeren Tisch sehen. Die ganzen 30 Minuten hatten wir direkten Blick auf einen fertig eingedeckten Tisch. Das Warten war gar nicht notwendig! Während draussen die Gäste warten mussten, noch nicht einmal ein Saft-Shot wird angeboten, sind innen ganze Abteilungen frei. Die beiden Fotos wurden innerhalb Minuten gemacht. Draussen Wartende (rechts) und innen alles frei. Unverständlich!

Ganz anders geht es im 37. Stock zu. In der Executive Lounge gibt es zu 80 % westliches Frühstück und besseres Obst als unten. Da braucht man nicht zu warten und die Eier werden frisch zubereitet (und nicht halb kalt wie unten am Büffet!) Ausserdem werden sie am Tisch serviert. Was für ein Unterschied!

Schwimmbad
Das Schwimmbad erinnert an ein öffentliches Hallenbad. Es ist auch anständig groß, aber in 3 Teile unterteilt: Hotelgäste, lokale Club Mitglieder und Schwimmschüler. Jeder darf nur in seinem Drittel sein. Man muss Badekappe tragen (kann vor Ort gekauft werden). Unser Kleinkind musste über seine Schwimmwindel noch eine Badehose anziehen! Taucherbrillen dürfen nicht getragen, kleine Schwimmbrillen (Goggles) schon.

Concierge
Ich weiß immer nicht, ob es der Bell Captain Desk (Koffer) oder der Concierge ist. Die Abteilung ist mal spitze, mal irritierend. Meine Frau wollte bei einem sehr gut bewerteten Restaurant in der Nähe reservieren. Die Concierge weigerte sich zu helfen, mit der Begründung, da habe selbst sie nie einen Platz bekommen. Das sei ganz schwer. So normale Aufgabe, wie die beste U-Bahn Verbindung raussuchen, läuft gut.

Besonderheit
Nehmen sich eine Jacke und Mütze mit!
Das Haus ist extrem kalt und die Klimaanlage ist auf höchste Stufe eingestellt. Uns hat es gleich erwischt. Draussen 30°C und drinnen kalter Wind bekam uns nicht.
Offenbar mag der Koreaner gerne laute Musik. In Jeju hatten wir immer das beste aus den 70er, 80er und 90er. Im Conrad Seoul war die Bandbreite zwischen Fahrstuhlmusik und Cool Jazz sehr breit, aber immer zu laut!

Check Out
Lief das zweite Mal bestens via Exec. Lounge, beim ersten Mal hielt uns die Concierge auf, weil sie meinte, uns kontrollieren zu müssen. Das war aber nett gemeint.

Ergänzender Reisebericht Conrad Seoul

Fazit: Das Haus muss bald renoviert werden. Und es braucht mehr Leitung. Die Mitarbeiter sind wahnsinnig nett, aber irgendwie in ein Regelkorsett gepresst. Und das Management ist unsichtbar. Vielleicht hatten die alle zusammen eine Schulung ausserhalb? Das wäre eine Erklärung. Ob wir wiederkommen würden? Ja, auf jeden Fall, denn die Mitarbeiter sind so bemüht. Preis-Leistung stimmt auch. Aber Vorsicht: Hotelpreise genau vergleichen, um den besten Preis für das passende Angebot zu bekommen.

Das Conrad Seoul nimmt leider nicht am Mehrwertsteuer-Rückzahlungsprogramm für Hotels in Korea teil.

Conrad Seoul Reisebericht

Zusammenfassung

Eigentlich hatten wir schon das Four Seasons in Seoul für 369 €/Nacht zzgl Frühstück gebucht, uns dann aber umentschieden und das Conrad gebucht, weil wir zum „Diamond“ Status aufgestiegen sind und das Conrad für relativ geringes Geld (204 €) viel Komfort versprach.

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