Test: Verpacktes Grillfleisch

Rund jedes zweite verpackte Grillfleisch war am Ablauftag verdorben. Das ist das unappetitliche Ergebnis eines AK Tests von 19 verpackten Frischfleischproben aus 19 Supermarktfilialen.

„Frischfleisch muss auch noch am Ablauftag eine gute Qualität haben“, sagt AK Konsumentenschützer Harald Glatz. Daher fordert die AK: Kühltemperaturen lückenlos von der Produktion bis zum Supermarkt einhalten, das muss die Lebensmittelüberwachung stärker kontrollieren und wirksam abstrafen. Und Hersteller und Verpacker müssen realistischere Halbarkeitsangaben angeben.

Die AK hat im Mai 19 verpackte Frischfleischproben in 19 Filialen von zehn Supermarktketten eingekauft: Adeg, Lidl, Billa, Merkur, Plus, Eurospar, Interspar, Hofer, Penny, Edeka. Das geschnittene Frischfleisch wie Schweinsschnitzel, Schulter, Karreesteak und Grillfleisch vom Schlögel hat die Lebensmittelversuchsanstalt in Wien am Ablauftag sensorisch und mikrobiologisch untersucht.

Jetzt, wo die Grillsaison beginnt und die Temperaturen in die Höhe gehen, heißt’s beim Grillfleischeinkauf aufpassen. Denn ein AK Test zeigt: Neun (47 Prozent) der untersuchten verpackten Frischfleischproben waren am Ablauftag nach dem Lebensmittelgesetz verdorben.

Sie wiesen bereits eine überhöhte Keimzahl auf, schmeckten säuerlich und hatten einen strengen Geruch. Der Grund dafür: Das Fleisch wird zu warm gelagert. Werden diese Temperaturen überschritten, verringert sich automatisch die Haltbarkeitsfrist.

„Das Ergebnis ist heuer schlechter als im Vorjahr“, erläutert Glatz, „und das, obwohl der Mai eigentlich noch relativ kühl war.“ „Das ist für die Verbraucher unbefriedigend.“ Insgesamt blieben zehn (53 Prozent) Proben unbeanstandet.

Von den 19 Produkten waren zehn mit Schutzgas verpackt, neun konventionell. Die mit „unter Schutzatmosphäre verpackt“ gekennzeichneten Produkte weisen Haltbarkeitsfristen von fast bis zu einer Woche aus. „Dieses Fleisch schnitt zwar beim Test besser ab, allerdings kann man sich bei Schutzgas-Verpackungen auch nicht unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum verlassen, wie der Test zeigt“, sagt Glatz. So bleiben von den mit Schutzgas verpackten Fleischproben sieben am Ablauftag unbeanstandet, drei waren bereits schlecht.

Von den konventionell verpackten Proben waren nur drei nicht zu beanstanden, sechs waren schon am Ablauftag verdorben. „Hier sind die Ablaufdaten jedenfalls weit überzogen, bis zu vier Tage sind eindeutig zu lang“, betont Glatz. „Der Handel muss bei Frischfleisch – egal ob mit oder ohne Schutzgas verpackt – realistischere Haltbarkeitsangaben etikettieren“, so Glatz.

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