Zuerst erwischte es Air Berlin, nun hat es Germania getroffen: Pleite!
Die Berliner Fluggesellschaft Germania hat Insolvenz angemeldet und alle Flüge mit sofortiger Wirkung gestrichen, teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit.
Die Fluggesellschaft mit 37 Flugzeugen war vor allem Urlaubsrouten auf Pauschalreisen geflogen und beförderte über vier Millionen Passagiere pro Jahr.
„Leider konnten wir unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs letztendlich nicht erfolgreich abschließen“, sagte Geschäftsführer Karsten Balke in einer Stellungnahme.
„Wir bedauern sehr, dass wir deshalb keine andere Wahl hatten, als den Konkurs anzumelden.“
Das Unternehmen beschuldigte „unvorhergesehene Entwicklungen“ für seinen Liquiditätsengpass wie „starke Kerosinpreissteigerungen im Sommer letzten Jahres bei gleichzeitigem Verfall des Euro gegenüber dem US-Dollar“ sowie eine hohe Anzahl von technischen Dienstleistungen, die von der Flugzeugflotte benötigt werden.
Balke sagte: „Wir bedauern besonders die Auswirkungen dieses Schrittes auf unsere Mitarbeiter“, die ihr Bestes getan hatten, um einen zuverlässigen und stabilen Flugbetrieb zu gewährleisten.
„Ich danke euch allen persönlich und von ganzem Herzen. Ich entschuldige mich bei Passagieren, die ihren Germania-Flug nicht wie geplant antreten können“, sagte Balke.
Das angeschlagene Unternehmen, das im Januar über finanzielle Probleme berichtet hatte, sagte, es habe Ende Montag bei einem Berliner Gericht Konkurs angemeldet und alle Flüge über Nacht eingestellt.
Betroffene Passagiere, die im Rahmen einer Pauschalreise gebucht haben, wurden gebeten, sich für Ersatzflüge an ihren Reiseveranstalter zu wenden.
„Leider besteht für Passagiere, die ihr Ticket direkt bei Germania gekauft haben, aufgrund der aktuellen Rechtslage kein Anspruch auf Ersatzbeförderung“, sagte die Fluggesellschaft.
Die Tochtergesellschaften Swiss Germania Flug AG und Bulgarian Eagle seien nicht betroffen, heißt es in der Erklärung.
Der Konkurs der kleinen Fluggesellschaft steht im Zusammenhang mit der Pleite von Air Berlin, der ehemals zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft, im Jahr 2017, nachdem der Gesellschafter Etihad Airways nach jahrelangen Verlusten die Mittel zurückgezogen hatte.
Die TUI will helfen: „Wir können unseren Kunden versichern, dass wir alles Notwendige tun, um ihren Flug sicherzustellen. Niemand muss sich Sorgen machen, dass er nicht in den Urlaub fliegen kann oder im Reiseziel festsitzt“, so TUI-Touristikchef Stefan Baumert. Mit der eigenen Konzernairline TUI fly ist TUI gut aufgestellt, um Urlauber zu befördern.
Urlauber, die von Flugveränderungen betroffen sind, werden aktiv von TUI informiert. Auch für Kunden in den Urlaubsgebieten beschafft TUI Ersatzflüge. Die Heimreise wird in jedem Fall sichergestellt. Sollten zusätzliche Übernachtungen anfallen, sorgt TUI für die Unterbringung und Verpflegung im Urlaubsziel und übernimmt zusätzlich anfallende Kosten. „Hier zeigt sich der Vorteil einer Pauschalreise. Wir kümmern uns um unsere Gäste“, so Baumert.
TUI hilft auch Urlaubern, die jetzt im Urlaubsziel festsitzen und keine Veranstalterreise über TUI gebucht haben, sondern lediglich einen Flug direkt bei Germania. Sie können einen TUI fly-Ersatzflug für ihren ausgefallenen Rückflug nach Deutschland zum Beispiel auf www.tuifly.com buchen und bekommen anschließend 50 Prozent des Flugpreises zurückerstattet. Dafür müssen sie bis 28. Februar 2019 die Buchungsbestätigung des ausgefallenen Germania-Fluges und die Bestätigung des gebuchten TUI fly-Fluges an servicecenter@tuifly.com senden. Dies gilt für alle Rückflüge bis einschließlich 15. Februar 2019.
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