Der Ruf der Schwiegermütter kommt nicht von
ungefähr. Auch Wissenschaftler behaupten, dass sie der
Schwiegertochter schon immer das Leben schwer machten – in allen
Kulturen von Indien bis Europa.
Daten von Bauernfamilien des 18. und
19. Jahrhunderts belegen, dass von der Oma väterlicherseits betreute
Babys sogar geringere Überlebenschancen hatten, als jene, die mit der
Oma mütterlicherseits unter einem Dach lebten.
Entwicklungsgeschichtliche Erklärung: Nur die Mutter der Frau war
sicher, dass der Enkel wirklich ihrer Linie entstammt. Die Mutter des
Mannes dagegen konnte befürchten, dass sie sich um ein fremdes
Enkelkind kümmert. Das belastete das Verhältnis zu den
Schwiegertöchtern.
Schlechte Verhältnisse gibt es auch heute noch:
„Nicht einmal die Hälfte aller Frauen finden gute Worte für die
Schwiegermutter, aber immerhin 93 Prozent der Männer“, weiß
Anne-Bärbel Köhle, Chefredakteurin des Apothekenmagazins „Baby und
Familie“ aus aktuellen Umfragen.
Die Ursache aus Sicht von
Psychologen: Viele Mütter können den Sohn nicht loslassen, sehen
dessen Partnerin als Konkurrenz und kommen mit dem Leben des Paares
nicht klar. Andererseits können sich die jungen Frauen nicht in die
Schwiegermutter hineinversetzen.