Buchrezension: „Echt Indien Vegetarisch“ von Vidhu Mittal
Schon als ich das Buch aus dem Päckchen auspackte war ich positiv beeindruckt: Der edle, tiefrote Seideneinband lässt das Buch von Anfang an besonders wirken. Und ich muss sagen, der vielversprechende Eindruck blieb erhalten.
Das Buch „Echt Indien Vegetarisch“ erschien am Ende April 2014 im Zabert Sandmann Verlag und beinhaltet 320 Seiten. Es ist aufgeteilt in sechs Rezeptkategorien:
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Drinks, Suppen und Salate
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Snacks und Vorspeisen
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Hauptgerichte
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Reis und Brot
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Beilagen
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Desserts und Gebäck
Außerdem gibt es am Anfang des Buches Informationsseiten über Gewürze, Gemüse, Kräuter, Früchte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Trockenfrüchte, sowie Küchenutensilien. Diese sind wunderschön gestaltet, mit Bildern sämtlich besprochener Zutaten. Nach dem Rezeptteil gibt es noch Zubereitungstipps, ein kleines Glossar, eine Liste mit guten Bezugsquellen und eine Seite mit Menü Vorschlägen.
Jedes Rezept beinhaltet den deutschen, sowie den indischen Namen der Speise, die Zutatenliste und Zubereitungserklärung in Worten aber auch in Bildern, ein Kasten mit extra Tipps, einem großen Bild und zu manchen Rezepten gibt es noch einen kleinen Kreis mit Zusatzinformationen oder Merkmalen des Rezepts.
Trotz der vielen Informationen ist das ganze sehr übersichtlich gestaltet. Die Bilder sehen ansprechend und professionell aus, die tollen Farben der indischen Küche werden vorteilhaft hervorgehoben.
Da sich die indische Kochkunst der westlichen natürlich stark unterscheidet ist die Schritt-für-Schritt-Bilderreihe, die ausführlich zeigt wie ein Gericht zubereitet wird, ein wahrer Schatz. Die Angst vor neuen Kochmethoden wird einem genommen und die Erfolgschance leckere, bezaubernde Speisen zuzubereiten ist deutlich höher, als bei vielen anderen fremdländischen Kochbüchern.
Die Rezeptvielfalt des Buches ist mit ca. 200 Rezepten sehr groß. Von ausgefallenen Speisen wie Sautierte Wasserkastanien und Lotuskebabs zu klassischeren Gerichten wie Chutney und Samosas ist alles zu finden. Einladende Desserts wie Safran-Pistazien-Eis, Sesam Pralinen oder süße gefüllte Mondsicheln lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Das letzte Kapitel mit Zubereitungstipps ist abermals ausführlich mit Schritt-für-Schritt Anleitung bebildert. 16 Techniken und Tipps, wie das Zubereiten von exotischem Obst und Gemüse, das Kochen von Paneer oder das Herstellen frischer Würzpasten werden detailliert dargelegt.
Der einzige Fakt, dem man sich bewusst sein sollte ist, dass sehr viele Rezepte vermutlich nicht ganz alltagstauglich sind. Das mag zum Teil an exotischen Zutaten wie indischen Wasserkastanien, Jackfrucht oder Lotuswurzeln liegen. Zudem muss man aber auch beachten, das Mahlzeiten in Indien anders zusammengestellt werden als in Deutschland. Ein Reis-, Gemüse- und Dhalgericht (Brei aus Hülsenfrüchten), sowie indisches Brot, Chutney oder Pickles und vielleicht sogar noch ein Nachtisch können alle zu einer einzigen Mahlzeit gehören. Dementsprechend sind die Portionen für die vorgestellten Gerichte eher klein, bzw. die Personenangaben groß. Somit muss man ein bisschen in den Mengenangaben variieren um von einer Speise allein satt zu werden. Zudem muss beim Kochen oft viel Zeit eingeplant werden, da viele Gerichte sehr aufwendig zuzubereiten sind.
Das Kochbuch ist ein liebevoll gestaltetes, umfassendes Werk und sollte im Bücherregal begeisterter Liebhaber der indischen Küche nicht fehlen. Doch auch für enthusiastische Anfänger ist es geeignet und kann tolle neue Impulse geben. Gioia A. Romanowski
Hardcover , 320 Seiten, ISBN: 978-3-89883-431-5 – 29,95 € Bestellink portofrei