Verbrechen Kinderteller

Dickmacherkost für die Kleinen –
Tipps zu Kindertellern in Restaurantketten

Wenn Eltern mit ihren Kindern auswärts essen, werden in Fast-Food-Tempeln oft Kalorienbomben auf dem Kinderteller serviert: Schnitzel, Hähnchen-Nuggets, Fischstäbchen mit Pommes, Mayo und Ketchup sind dort die Hits für Kids. „Paniertes und Frittiertes ist leider an der Tagesordnung. Frisches Obst, Salat und Gemüse taucht bei der Kinderkost in der Systemgastronomie kaum auf“, rüffelt auch die Verbraucherzentrale NRW deren Speisenangebot für die kleinen Gäste. Wiederholt haben die Verbraucherschützer die Komponenten von Kindertellern und –menüs von 20 Café- und Restaurantketten, die ihre Auswahl als Appetizer auch im Internet präsentieren, kritisch unter die Lupe genommen: „Die standardisierten Kindermahlzeiten sind unterm Strich zu fett und zu kalorienhaltig. Eltern, die auf eine gesunde Ernährung Wert legen und trotzdem nicht auf den Besuch von Restaurants einer bestimmten Marke verzichten wollen, müssen das gesamte Speisenangebot auch für die Erwachsenen sorgsam studieren und gezielt nach frischen Beilagen fragen“, so das Fazit der Verbraucherzentrale NRW aus ihrer Stichprobe.

Bei der gesundheitsfördernden Auswahl helfen großen und kleinen Gästen folgende Tipps:
Status quo auf Kindertellern: Meistens werden Kindern mundgerechte Sticks, Nuggets oder Mini-Schnitzel aus Geflügelfleisch aufgetischt, das an und für sich reich an leicht verdaulichem Eiweiß und fettarm ist. Doch in den Fast-Food-Küchen brutzeln die vorfabrizierten Chicken-Nuggets, Hähnchenbrust- oder Putensteaks meist mit Panade in der Friteuse, und der gesunde Effekt löst sich in Dunst auf. Auf jedem zweiten Teller landen Pommes – entweder als Beilage oder Hauptgericht – garniert mit Ketchup und Mayonnaise.
Fisch gibt’s wenn, meist auch nur als frittierte Stäbchen dargereicht, manchmal auch als Thunfisch aus der Dose auf der Pizza. Viele Restaurants können immerhin bei ihren Pasta- und Pizzagerichten ein leichtes Plus für sich verbuchen: Denn die Kohlenhydrate bei den italienischen Klassikern sind nicht mit Frittierfett kombiniert.
Gemüse gibt’s teilweise auch als Beilage oder in der Soße. Dass einige Betriebe bei ihren Kindermenüs standardmäßig jeweils eine Gemüse-, Salat- oder Obstbeilage anbieten, ist unter Frischeaspekten jedoch viel zu wenig.

Mehr gesunde Komponenten gefragt: Vitaminspender und frische Zutaten gehören zu einer vollwertigen Mahlzeit unbedingt dazu. Ganz gleich ob Kinderteller, Fastfood in der Pappschachtel oder kombiniertes Menü: Kinder und Eltern sollten auch in der Systemgastronomie eine gesunde, ausgewogene Mahlzeit erhalten beziehungsweise selbst zusammenstellen können. Kinder haben weitaus mehr Vorlieben als nur Pommes und panierte Putenbrust. Rohkost mit Dip, Nudeln mit Tomatensoße, Omelette mit Gemüse, ein kleiner Salat mit Baguette, Pizza mit frischem Gemüse oder Tomatensuppe, Reis oder Salzkartoffeln als Beilagen sind leckere und gesunde Gerichte beziehungsweise Komponenten, die dem Appetit der kleinen Genießer auf Fettgebackenes durchaus den Rang ablaufen.

Suche auf der Speisekarte nach Alternativen: Oft sind Komponenten austauschbar oder ein Gericht für die Eltern kann auch als Kinderportion bestellt werden. Als Getränk sind Wasser oder Apfelsaftschorle eine prima Alternative zu stark gesüßten, kalorienhaltigen Softdrinks. Eltern von allergiegeplagten Kindern hilft zuweilen der vorsorgliche Blick ins Internet. Viele Restaurantketten haben das Speisenangebot auf ihrer Website mit einer Allergenkennzeichnung versehen, häufig auch kombiniert mit dem jeweiligen Nährwert zu ihren Gerichten.

Auch beim Reisen muss man aufpassen. Wird im Flugzeug ein warmes Mahl angeboten, sollte man für die Kinder ein Spezial-Menü vorab gratis bestellen, jedoch NIE die Kinderteller, die Fast-Food mässig kommen. Es gibt zum Beispiel reine Obstteller bei den meisten Airlines. Ein Blick auf die Homepage der Fluggesellschaft gibt Auskunft. Die „Special Menues“ müssen bei Buchung oder telefonisch gebucht werden. In der Regel sind sie gratis.
Selbst in der Business Class, z.B. bei EMIRATES, wird Kindern ernährungswissenschaftlich oft Müll ungefragt vorgesetzt.
Spätestens beim Einchecken sollten Eltern noch einmal darauf aufmerksam machen, welche Menüs gebucht wurden – oder wenn nichts gebucht wurde – das Anstelle des Kindertellers das Erwachsenen Menü serviert wird.

Wissenswertes zu geeigneter Kinderkost aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW gibt’s auch im Internet unter
vz-nrw.de/mahlzeiten.

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