Philipp Wolter

Einmal im Stil von Marilyn Monroe, Johann Sebastian Bach oder Miss Marple wohnen und in der Büßerecke, im Schlafsaal oder in der Speisekammer im Separee essen – das können die Gäste des Landhaus Spatzenhof in Wermelskirchen unweit von Köln, Düsseldorf und Wuppertal im idyllischen Naturpark Bergisches Land. Mit nur sechs Themensuiten gehört das Haus zu den kleinsten und vor allem außergewöhnlichsten Häusern in der deutschen Hotellandschaft. Das ehemalige Waisenhaus wurde drei Jahre lang aufwendig saniert, das entstandene Hotel mit Landhaus- und Gourmetgastronomie sowie einem professionellen Eventbereich bildet ein gelungenes Zusammenspiel von denkmalgeschützten traditionellen und eleganten modernen Elementen.

„Alles, was man tun muss, ist, die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu treffen“, sagte einst Johann Sebastian Bach. Diesem Rat ist das Investorenehepaar Schmitz-Heinen gefolgt, als es das Landhaus Spatzenhof 2007 übernommen und liebevoll und äußerst individuell auf Fünf-Sterne-Niveau restauriert hat. Seit seiner Eröffnung in 2010 hat sich das ehemalige Kinderheim als Hotel und Restaurant weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus einen Namen gemacht. Nicht nur die ungewöhnlichen, thematisch an berühmte Waisen angelehnten Suiten machen das Haus unverwechselbar: Der junge Küchenchef Philipp Wolter, der das Landhaus Spatzenhof zusammen mit Restaurantchefin und Ehefrau Tanja betreibt, ist Mitglied in der renommierten Vereinigung der Jeunes Restaurateurs d’Europe und wurde 2011 auf Anhieb für seine elegante, klassisch-innovative Küche mit einem Michelin-Stern und 17 Punkten im Gault Millau ausgezeichnet.

Sein Gourmetrestaurant ist nach der Gründerin des Waisenheims Clara von Krüger benannt, die in einer herrschaftlichen Villa direkt neben dem Spatzenhof lebte, und im Stil ihres damaligen Speisezimmers eingerichtet. Hochwertige Kirschholzvertäfelung, aufwändig verlegtes Parkett und indirekte Beleuchtung verleihen dem Raum Eleganz. Die vier großen runden Tische sind mit weißen Tischdecken und Tafelsilber eingedeckt, moderne Accessoires lockern das antike Ambiente auf. Das Restaurant Clara von Krüger verfügt über zwei weitere Räume, die zu einem kleinen Saal für bis zu 50 Gäste verbunden werden oder für Private Dining schalldicht separiert werden können.

Jede der sechs exklusiven Suiten, die während des umfassenden Umbaus entstanden sind, ist nach berühmten Waisen benannt und mit viel Liebe zum Detail thematisch eingerichtet. Alle Möbel und Armaturen wurden individuell ausgewählt, jedes Zimmer begleitet den Gast in eine eigene Welt. So ist die Hochzeitssuite Marilyn Monroe gewidmet, die in ihrer Kindheit zwei Jahre in einem Waisenhaus lebte. Der Raum greift den Stil Hollywoods in den 50er Jahren auf: Das Ambiente ist poppig und modern, Schwarz und Weiß dominieren den Raum und werden durch ein kräftiges Rot, Glanzeffekte und ein gelungenes Beleuchtungskonzept aufgebrochen. Ein besonderer Luxus im Badezimmer ist der Whirlpool, alternativ können die Gäste mit einer lebensgroßen Wandabbildung von John F. Kennedy duschen. Ein Mantel ist dekorativ über einen stummen Diener drapiert, die roten Pumps stehen daneben, als hätte die Monroe gerade erst den Raum verlassen, und der großzügige Schrank bietet auch für ein opulentes Brautkleid genügend Raum.

Wer eine klassisch-elegante Einrichtung bevorzugt, übernachtet in der Suite Coco Chanel, während es bei Miss Marple vom Kamin bis zum nostalgischen Klosett ganz und gar britisch zugeht. Die dem Schriftsteller Edgar Allan Poe, der im Alter von zwei Jahren Vollwaise wurde, gewidmete Suite ist im gediegenen Stil eines edlen und traditionellen englischen Gentlemen‘s Club eingerichtet. Hell und luftig wirkt hingegen das Interieur der Themensuite des Komponisten Johann Sebastian Bach, und im kleinsten Zimmer des Hauses, einer Hommage an den Schriftsteller Leo Tolstoi, dominieren zartes Lindgrün und ornamentverzierte Möbel.

Auch das gutbürgerliche Landhaus-Restaurant knüpft in Hinblick auf Gestaltung und Interieur an die Geschichte des Spatzenhofs an. Die Räumlichkeiten sind nach den Funktionsbereichen eines Waisenhauses benannt, der Gast kann in der Alten Küche, der Speise- oder Besenkammer, dem Schlafsaal oder der Büßerecke Platz nehmen, im Sommer sitzt man idyllisch im Grünen auf der großen Terrasse. Jeder Bereich greift sein Thema mit einer eigenen Einrichtung und entsprechenden Accessoires auf: So ist die Speisekammer, die durch eine Schiebetür vom Gastraum getrennt ist, mit einem großen Schrank mit vielen Schubfächern und Regalböden ausgestattet, auf denen kleine Flaschen und Dosen stehen. An der Wand hängen nachgebildete Würste, Milchflaschen dienen als Lampenschirme, und die Vorhänge werden auf originelle Weise von Brezeln zusammengehalten. Küchenchef Philipp Wolter bietet hier eine bodenständige, aber kreativ verfeinerte Küche aus qualitativ hochwertigen und vorwiegend regionalen Produkten an. Ein Lunch-Deluxe, die Bergische Teatime und Kaffeetafel sowie eine Vesperkarte runden das kulinarische Angebot des Landhaus-Restaurants ab.

Das hoteleigene Eventareal, die Spatzenhof Scheune, ist über den Eingangsbereich mit dem Hotel verbunden und bietet den perfekten Rahmen für alle Feierlichkeiten für bis zu 120 Personen. Ob Geburtstag, Firmenevent, Tagung oder Hochzeit, ausgestattet mit modernster Tagungstechnik, einer Showbühne, einem Plug & Play-Soundsystem und einer programmierbaren Multicolor-Showlaser-Anlage mit Nebelmaschine und beweglichen Scheinwerfern ist eine rauschende Feier in der Scheune garantiert. Der Wintergarten, ein Kamin und eine Lounge-Ecke schaffen Gemütlichkeit, und in der angrenzenden Bar können die Gäste auch nach dem offiziellen Ende der Feier beisammen sitzen und einen Drink, ein Glas Wein oder ein Bier genießen.

1913 wurde der Spatzenhof vom bekannten Berliner Architekten Hans-Heinrich Müller entworfen und im Auftrag von Clara von Krüger als Waisenheim für Jungen erbaut. Das Haus, in dem seinerzeit die Kinder untergebracht waren, wurde vor wenigen Jahren aufwendig saniert, dabei wurden denkmalgeschützte Elemente erhalten und mit modernen Materialien kombiniert. Über 30 Jahre lebte Clara von Krüger in Wermelskirchen und widmete sich den Pflegekindern, sorgte für ihre Erziehung und Ausbildung. Nach ihrem Tod übernahm 1959 Gunda vom Bovert den Spatzenhof, baute ihn um und führte das Haus als Hotel, Café und Pension weiter. Sie genoss schnell Kultstatus im Ort und machte den Spatzenhof zu einer Ausflugsstätte für Jung und Alt. Mit der Hotelbar Gunda’s Zwitscherstube wurde auch ihr ein Denkmal im Landhaus Spatzenhof gesetzt. Als Gunda vom Bovert verstarb, fassten die Nachbarn und späteren Investoren Wolfgang und Elke Schmitz-Heinen den Entschluss, den Spatzenhof zu übernehmen. „Von Anfang an war uns klar, dass die Geschichte des Hauses dabei eine zentrale Rolle spielen sollte, aber erst nach und nach entwickelten sich konkrete Ideen“, erklärt Wolfgang Schmitz-Heinen. „Wir haben uns sehr viele Gedanken über die Gestaltung der einzelnen Bereiche gemacht und viel Zeit und Herzblut investiert. Heute sind wir stolz auf das Ergebnis und freuen uns über den großen Zuspruch durch unsere Gäste und die hervorragenden Bewertungen in den Gastronomie-Führern.“

http://www.landhaus-spatzenhof.de/

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