Gut, das Karl Wannemacher nicht so richtig an all die Ratschläge geglaubt hat, die er immer wieder hörte. „Alle haben mich gewarnt“, erzählt er zum Auftakt des ersten von vier Genießer-Menüs gestern Abend schmunzeld seinen Gästen und Kochkollegen, „Alt Luxemburg? Falscher Name; Charlottenburg? Falscher Ort; Gründerzeit-Stil? Falsche Einrichtung; À la Carte Menü? Falsches Konzept und klassische Küche? Falsches Essen. Wir haben also alles falsch gemacht. Und das war offenbar genau richtig.“
30 Jahre Restaurant Alt Luxemburg – das kann man nicht alleine feiern. In die Küche kam Brandenburgs Spitzenköchin Carmen Krüger mit einer fantastischen Ofenterrine vom Kaninchen als Vorspeise. „Jungspund“ Thomas Kammeier vom Hugo setzte als exzellent-eigenwilligen Zwischengang St. Jakobsmuscheln auf ein lockeres Topinamburpüree, kombiniert mit Gurke und Gulaschsud. Der Sternekoch sagt über „Karl den Großen“: „Ein liebenswerter Koch, ohne den es das Berliner Küchenwunder nicht geben würde.“
Die Legende Franz Raneburger, einziger anwesender Weggefährte gestern, der schon in Berlin aktiv war, als das Alt Luxemburg eröffnet wurde, serviert als Nachspeise Marquise au Chocolat und drei weitere verführerische Variationen von Valrhonaschokolade. Später, bei einem Glas Blanc de Blanc, freut er sich über die „30 Jahre Kollegialität und Freunschaft mit Karl, die unser kulinarisches Leben verbinden“.
Alle Gäste waren am Ende dieses grandiosen Auftaktabends zum Jubiläumsjahr einer Meinung: 30 Jahre Erfolg kann man nicht nur einmal feiern! Das zweite Genießer-Menü findet am 20. Mai statt und war gestern Abend schon ausgebucht. Für die dritte Feier mit kulinarischen Köstlichkeiten von Karl Wannemacher und Berliner Spitzenköchen am 18. August werden Gäste an einer 30-Meter langen Tafel vor dem Restaurant verwöhnt.