Michael Häberer, Björn Franke und Armin Vogler

Potsdam, Werder und Panketal setzen morgen (24. Januar) Akzente in der Brandenburghalle 21a. Am fünften von zehn Messetagen wird im Kochstudio weiter geheizt, gebeizt, gepökelt und natürlich gekocht. Diesmal kommt eine der Erfolgsgeschichten im Kochstudio, eine der traditionellen Erfolgsgeschichten der Mark, in die Pfanne. Die Kartoffel und der Alte Fritz – das ist eine historische Erfolggeschichte.

Ein Köche-Trio aus der Landeshauptstadt Potsdam tischt auf

Das „Oscar“ im Hotel Mercure, die „Tenne“ in Fahrland und das „Forsthaus Templin“, sind sehr unterschiedliche Restaurants in Potsdam. Wenn Michael Häberer, Björn Franke und Armin Vogler am Dienstag (24. Januar) im pro agro-Kochstudio gemeinsam hantieren, dann wird es historisch: Sülze vom gepökelten Wildschweintafelspitz mit Kartoffeltatar und Rote Beete-Birnenchutney. Sie haben ihr Rezept ausgegraben, zu Ehren Friedrichs und zu Ehren der Knolle, die dank Friedrichs gleichnamigem Erlass Einzug in Preußen gehalten hat.

Mittlerweile ist in Europa und in vielen Teilen der Welt die Kartoffel Grundnahrungsmittel. Viele Länder und Regionen haben eigene Kartoffel-Kreationen hervorgebracht, deren Rezepturen von Generation zu Generation weitergereicht wurden. Die Kartoffeln kamen erst im 16. Jahrhundert aus dem neu entdeckten amerikanischen Kontinent nach Europa. Allerdings stand die seit Jahrhunderten praktizierte Dreifelderwirtschaft dem Anbau der Kartoffel entgegen. Preußenkönig Friedrich der II., der Alte Fritz, hat mit seinem „Kartoffel-Erlass“ 1756 der Erdknolle in der Mark den Weg geebnet. Inzwischen sind sie von den Speisekarten nicht mehr wegzudenken.

Eine Kugelsstoßlegende am Kochfeld

Udo Beyer, Olympiasieger im Kugelstoßen bereits mit 21 Jahren, Weltrekordler, Doppeleuropameister, Kapitän der DDR-Leichtathletik-Nationalmannschaft und heute Reisekaufmann ist ein Sympathieträger des Ostens. In seiner fast 25 Jahre währenden Karriere hat er die Kugel an die 150.000 Mal aus dem Ring gestoßen. Dreimal landete sie in Weltrekordweite. Udo ist der Älteste von sechs Geschwistern. Wohl einmalig in der Sportgeschichte ist, dass drei Geschwister einer Familie erfolgreich an Olympischen Spielen teilgenommen haben. In Moskau 1980 gewann Udo Bronze, sein Bruder Hans-Georg Gold mit den DDR-Handballern und seine Schwester Gisela wurde beim Diskuswerfen Vierte. Als Udo Beyer 1992 in Barcelona seine letzten Olympischen Spiele, die vierten nach 76, 80, und 88, war auch seine jüngste Schwester Gudrun dabei – als Physiotherapeutin der Fechter. Das Kapitel Sport beinhaltet in Udo Beyers Leben heute Fitness, Fahrrad und alles was man so tut, um sich in Form zu halten. Das hat natürlich auch mit Sport und Ernährung zu tun. Der Hobbykoch Udo Beyer plaudert mit Detlef Olle und den Profiköchen aus Potsdam über das, was Spaß an Essen macht und gut tut. Zwischen 10 und 13 Uhr im pro agro-Kochstudio können die Messebesucher zusehen, zuhören und kosten.

Gemeinsam mit 13 anderen ehemaligen Spitzensportlern wie Michael Schumacher, Simon Amman, Heiner Brand, Annie Friesinger und Katrin Boron lässt Beyer von Lieblingsrezepte und persönlichen Anekdoten zum Thema Essen wissen –Fitness à la carte von Stephane Franke (2005).

Der 56jährige Udo Beyer führt inzwischen gemeinsam mit seiner Tochter ein Reisebüro in Potsdam-Babelsberg.

Historische Kochkünste – die Potsdamer köcheln weiter

Die Köche des Vormittags werden auch ab 14.30 Uhr die Besucher mit ihren Kochkünsten und Kostproben erfreuen. Aus der historischen preußischen Küche und dem Jahr 1723 gibt es zunächst Tartuffeln in Weinbrühe, danach Wildschweinblättchen mit Lauchzwiebeln, Knoblauch Biersenf und Braubier. Deftiger Kartoffelstampf mit Speck und Zwiebeln runden das Kochfinale der Potsdamer Küchenchefs ab.

„Vertanzt“ oder feiern nach Werderaner Art

Im Bühnenprogramm am Dienstag dreht sich alles um die Werderaner. Vom Karnevalsklub über die Baumblütenkönigin Victoria Tremel und die Kirschkönigin Claudia Müller, die Tanzgruppe „Vertanzt“ oder der Fercher Obstkistenbühne ist ganz viel Kultur aus Werder und Umgebung zu erleben. Zudem werden Aussteller und Firmen aus der Region rund um Werder auf der Bühne vorgestellt. Dazu gehört die Manufaktur Scheeg, die neuartige Pflanzgefäße in der Brandenburghalle vorstellt, der Werderaner Tannenhof oder die Ölmühle der Havelstadt.

Panketaler Schüler: Vom Korn zum Brot

Doch auch zwischen Bühne, Kochstudio und Besucherströmen tut sich einiges hinter den Kulissen der Brandenburghalle 21a. Im Gästebereich der Halle wird eine 4. Klasse aus der Grundschule der Gemeinde Panketal (Barnim) erwartet. Sie beschäftigt sich unter Anleitung von Veronika Wrobel von der Verbraucherzentrale Brandenburg mit dem Thema Getreide. Die Schüler nehmen Korn unter die Lupe. Die Kinder werden Haferflocken selbst quetschen und abschließend Brandenburger Brotsorten verkosten.

Nach dem Auftakt am Dienstag besuchen auch am Mittwoch und Donnerstag weitere Schulklassen die Brandenburghalle, um sich während ihres Auftenthalts mit Korn und Brot zu beschäftigen.

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