Starkes erstes Halbjahr für Hotels und Restaurants

Die Krise im Gastgewerbe ist überstanden. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, setzten Hotels und Restaurants im ersten Halbjahr 2011 nominal 3,9 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Real schlug ein Plus von 2,8 Prozent zu Buche. „Das Gastgewerbe profitiert vom Konjunkturaufschwung und dem anhaltenden Aufwärtstrend im Deutschlandtourismus“, erklärt Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband). Die Gastronomie verbuchte die höchsten prozentualen Umsatzzuwächse in einem Halbjahr seit der Wiedervereinigung.

Laut der amtlichen Statistik erhöhte sich der Umsatz bei den Restaurants, Bistros und Kneipen von Januar bis Juni 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nominal 4,0 Prozent (real 2,6 Prozent). „Die gestiegene Ausgehfreude und das schöne Frühlingswetter haben zu diesem erfreulichen Umsatzplus beigetragen“, sagte Fischer. Allerdings dürfte der regnerische Sommer die gute Stimmung bei vielen Unternehmern trüben. „Vor allem die Ausflugsgastronomie, die Eisdielen und Biergärten mussten immense Umsatzeinbußen hinnehmen“, berichtet Fischer. Die Gastronomen hoffen nun auf warme Spätsommertage und einen goldenen Herbst.

Die Hotellerie befindet sich wie bereits 2010 weiter auf Wachstumskurs. „Die Vielfalt des Reiselandes Deutschland begeistert inländische wie ausländische Gäste“, so Fischer. Von Januar bis Juni 2011 stieg die Zahl der Gästeübernachtungen im Beherbergungsgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 174,2 Millionen. „Besonders erfreulich ist der Anstieg bei den Gästen aus dem Ausland“, sagt der DEHOGA-Präsident. „Hier gab es ein Plus von acht Prozent.“ Die positive Entwicklung schlägt sich im Umsatz nieder. So melden die Hotels, Gasthöfe und Pensionen laut der amtlichen Statistik in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ein nominales Umsatzplus von 4,8 Prozent (real 4,2 Prozent).

„Für Zuversicht in der Hotellerie sorgte insbesondere auch die Senkung der Mehrwertsteuer für Übernachtungen zum 1. Januar 2010. Die Hoteliers investierten in Millionenhöhe in ihre Häuser und stellten neue Mitarbeiter ein“, macht Fischer deutlich. „Ende 2010 gab es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 7.000 mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als ein Jahr zuvor.“ Durch die Angleichung der Mehrwertsteuer an die Sätze der europäischen Nachbarn habe sich die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hotellerie deutlich verbessert. „Die Mehrwertsteuerreduzierung war eine Entscheidung für den Tourismusstandort Deutschland.“

Auch wenn noch nicht alle Risiken, die aus der hohen Staatsverschuldung einiger Länder resultieren, zu kalkulieren sind, geht der DEHOGA Bundesverband weiter davon aus, dass die Gesamtbranche ein nominales Umsatzplus von drei Prozent für das Jahr 2011 erreichen wird.

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