Verbraucher achten beim Einkaufen vor allem auf Preis und Haltbarkeitsdatum

Umfrage des Verbraucherministeriums zur Kennzeichnung von Lebensmitteln
– Bundesministerin Aigner und vzbv-Vorstand Billen starten Internet-Portal

Beim Einkauf von Lebensmitteln achten die deutschen Verbraucher vor allem auf die Angaben zum Mindesthaltbarkeitsdatum und den Preis. In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums antworteten jeweils 87 Prozent der Befragten, diese beiden Angaben seien bei Lebensmitteln wichtig oder sehr wichtig. Auch Angaben über die verwendeten Zutaten (85 Prozent) sowie zur regionalen Herkunft (81 Prozent) stehen bei den meisten Käufern hoch im Kurs. Deutlich weniger Beachtung beim Einkauf finden eine ökologische Produktionsweise (68 Prozent), Kalorien- und Nährwertangaben (64 Prozent) sowie die gesundheitliche Wirkung eines Lebensmittels (58 Prozent).

Laut Umfrage halten 43 Prozent der Bundesbürger die Auflistung der Zutaten auf Lebensmittel-Verpackungen immer oder meistens für klar verständlich. 56 Prozent – darunter überdurchschnittlich viele ältere Menschen – finden hingegen die Zutaten-Auflistung auf Lebensmittel-Verpackungen selten oder nie klar verständlich. 36 Prozent der Befragten geben an, sich häufig darüber zu ärgern, „dass Lebensmittel nicht das halten, was die Verpackung verspricht“. 63 Prozent äußerten, dies komme bei ihnen eher selten oder nie vor.

Die Umfrage verdeutlicht, wie unterschiedlich die Wahrnehmung der Verbraucher ist: 36 Prozent der Bundesbürger bezeichnen die Kennzeichnung der meisten Lebensmittel als „nicht ausreichend und lückenhaft“. Demgegenüber stehen 31 Prozent, die die Kennzeichnung von Lebensmitteln als „überfrachtet und unüberschaubar“ charakterisieren. 31 Prozent der Befragten finden die Kennzeichnung angemessen und übersichtlich.

60 Prozent der befragten Bundesbürger wissen, dass die Europäische Union für die Rechtsetzung bei der Lebensmittelkennzeichnung zuständig ist. 21 Prozent glauben, dies falle in die Zuständigkeit des Bundes, elf Prozent nennen die Bundesländer.

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Gerd Billen, werden am Mittwoch, 20. Juli, in Berlin das neue Internetportal www.lebensmittelklarheit.de vorstellen, das am selben Tag freigeschaltet wird. Das Portal hat zum Ziel, Verbraucherinnen und Verbrauchern, die sich durch die Aufmachung von Produkten oder die Werbung dafür getäuscht fühlen, allgemeine Informationen zur Kennzeichnung zu geben, Fragen zu konkreten Produkten zu beantworten und Raum für Diskussionen zu bieten. Das Internetportal soll Verbrauchern ermöglichen, sich aktiv in die Diskussion über die Kennzeichnung von Lebensmitteln oder über irreführende Produktaufmachungen einzubringen. Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch den Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentrale Hessen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Initiative „Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln“ finanziell gefördert.

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