Die Bedeutung der landwirtschaftlichen Produktion für die Volksgesundheit ist unbestritten. Umso erstaunlicher ist es, dass bei der bundesrätlichen Vorlage für die künftige Agrarpolitik der Schweiz, die sich bis Ende Juni 2011 in der Vernehmlassung befindet, dieser Aspekt praktisch vollständig ausgeklammert bleibt. Im Rahmen dieser Revision bestünde die Möglichkeit einer besseren und wirksameren Koordination zwischen Agrar- und Gesundheitspolitik. Deshalb dürfen nicht allein ökonomische und ökologische Kriterien die künftige Agrarpolitik bestimmen. Als Grundlage für die Qualitätsdiskussion müssen dabei explizit die Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung dienen, wie sie sich als Standards etabliert haben und wie sie auch dem Nationalen Programm Ernährung und Bewegung (NPEB) zugrunde liegen.
Die wichtigsten Gesundheitsdeterminanten der Agrarpolitik sind Verfügbarkeit und Preis, sowie Handel und Marketing der landwirtschaftlichen Produkte. Trotz der Verankerung der Lebensmittelsicherheit und der nachhaltigen Produktion in der Agrarpolitik sind jedoch die berechtigten Anliegen der öffentlichen Gesundheit bisher praktisch unberücksichtigt geblieben. Der Zweckartikel des Landwirtschaftgesetzes und das Projekt „Qualitätsstrategie“ müssen in diesem Sinne ergänzt werden. Die Zusammenhänge zwischen Agrarpolitik und Gesundheit der Bevölkerung müssen umfassend analysiert werden.
Die NGO-Allianz Ernährung, Bewegung und Körpergewicht ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die im Gesundheits- und Präventionsbereich tätig sind, siehe:
http://www.cardiovascsuisse.ch/index.php?id=1792