Eiweißpflanze mit vielen Vorteilen
Die Blaue Süßlupine gehört neben Erbsen und Ackerbohnen zu den heimischen Körnerleguminosen. Sie könnte künftig größere Bedeutung als Eiweißlieferant für die Nahrungsmittelproduktion erlangen. Neuzüchtungen enthalten bis zu 40 Prozent Eiweiß. Am Standort Groß-Lüseweitz des Julius Kühn-Instituts wurden Züchtungsstrategien zur Sicherung und Erhöhung des Ertrags und zur Anbaubedeutung der Blauen Süßlupine erarbeitet. Auf den leichten Böden Mecklenburg-Vorpommerns findet sie ideale Voraussetzungen und stellt auch keine Konkurrenz zu anspruchsvolleren Fruchtarten dar. Forschungsarbeiten zur Blauen Süßlupine und ihre Verwendung in der Nahrungsmittelerzeugung werden vom Bundesforschungsministerium gefördert.
Erste Erfolge stellte kürzlich das Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung des Fraunhofer Instituts in Freising vor. Ein aus Lupinenprotein erzeugtes Milchersatzprodukt für die Speiseeis- und Käseherstellung enthält keine Laktose, ist frei von Cholesterin und geschmacksneutral. Die heimischen Lupineneiweiße sind als Alternative zu Sojaprotein interessant. Ihre Einsatzmöglichkeiten in Backwaren, Fleischwaren, Feinkostprodukten oder Teigwaren, werden vom Forschungsverbund „PlantsProFood“, einem Verbund aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Agrar- und Lebensmittelindustrie, untersucht und entwickelt.
Körnerleguminosen sind aber nicht nur als Eiweißlieferant, sondern auch für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit von Bedeutung. Die Blaue Süßlupine bildet tiefe Pfahlwurzeln und übersteht so auch längere Trockenphasen.
Renate Kessen, www.aid.de