Christian Kohlhof

Diplom-Physiker macht seine Kaffee-Leidenschaft zum Beruf

Was nutzt einem Kaffeeexperten ein Physik-Diplom? Eine ganze Menge, wie der ungewöhnliche Werdegang von Christian Kohlhof belegt. 2003 entschied er sich gegen den soliden Job und für die Selbstständigkeit – weil er sich in den Mittagspausen über teuren, mittelmäßigen Kaffee ärgerte. Gemeinsam mit Ralf Meyer gründete er das Unternehmen chicco di caffè, einen inzwischen großen Betreiber von Kaffeespezialitäten-Bars. Die Philosophie, Kaffee von hoher Qualität zu moderaten Preisen anzubieten, hat sich bezahlt gemacht: Mittlerweile bedient chicco di caffè täglich 15.000 Gäste und hat jetzt seinen 180. Mitarbeiter eingestellt.

Bei EADS arbeitete Christian Kohlhof als Softwareingenieur für das Überschallflugzeug Eurofighter. „Technisch gesehen eine sehr spannende Arbeit“, sagt der 40-Jährige heute. Allerdings fehlte es ihm an den Kontakten zur Außenwelt. „Ich saß da zwei Jahre lang am selben Computer. Das Mittagessen war das soziale Highlight des Arbeitstages“, sagt er und lacht. Also nahm der Diplom-Physiker im Jahr 2000 eine Stelle bei der Hypovereinsbank an. „Damals hatte der ein oder andere Bedenken, weil ich ja vorher in einem ganz anderen Bereich tätig war“, erinnert sich Kohlhof. „Aber mir hat es Spaß gemacht, mich zum Beispiel an den Schalter zu stellen. Da hatte ich den Kontakt zu Menschen, der mir vorher fehlte.“

Vor allem zu seinem Kollegen Ralf Meyer hatte Kohlhof ein gutes Verhältnis. In den Mittagspausen tauschten sie sich über Geschäftsideen aus und entdeckte die gemeinsame Leidenschaft für guten Kaffee: „Wir waren uns einig, dass Automatenkaffee selten richtig gut ist. Außerdem können Automaten nicht lächeln“, sagt Kohlhof. „In Coffeeshops hat man zwar oft besseren Kaffee und den Lifestyle, zahlt aber dementsprechend viel.“ Nach vielen gemeinsamen Mittagspausen entschlossen sich die beiden Banker, ein eigenes Unternehmen zu gründen, das den Lifestyle von Coffeeshops mit gutem Kaffee und moderaten Preisen kombiniert – die „chicco di caffè Gesellschaft für Kaffeedienstleistungen“.

„Du bist verrückt“, bekam Christian Kohlhof nicht selten zu hören. „Es gab natürlich viele Zweifel an der Geschäftsidee. Zumal ich einen sicheren Job bei einer großen Bank aufgab“, erinnert sich der zweifache Familienvater. Doch die Kritiker verstummten schnell. Kohlhof kannte die Strukturen von Großunternehmen und brachte dazu, wie auch sein Kollege Ralf Meyer, wertvolle kaufmännische Kenntnisse mit. So schafften es die beiden, chicco di caffè schnell am Markt zu etablieren – als Betreiber von Kaffeespezialitäten-Bars in der Gemeinschaftsverpflegung großer Unternehmen. Zusätzlich vertreibt chicco seinen eigenen Kaffee auch über den eigenen Onlineshop.

Mittlerweile beschäftigt chicco 180 Mitarbeiter, die geschult und regelmäßig weitergebildet werden: „Das ist eines unserer Erfolgsgeheimnisse“, sagt Kohlhof. „Unser qualifiziertes Personal sichert die Qualität unserer Kaffeespezialitäten und die Zufriedenheit der Kunden.“

Über chicco di caffè
Die chicco di caffè Gesellschaft für Kaffeedienstleistun­gen mbH, mit Sitz in Oberhaching bei München, wurde Mitte 2003 gegründet und betreibt Kaffeespezialitäten-Bars in der Gemeinschaftsverpflegung von großen Un­ternehmen. Derzeit sind 180 Mitarbeiter an 37 Standorten in ganz Deutschland beschäftigt und ca. 15.000 Gäste genießen täglich den Kaffee von chicco. Geschäftsführer sind Christian Kohlhof, Ralf Meyer und Christian Fellerer.

www.chicco-di-caffe.de

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