Augen auf beim Lebensmittelkauf
· Amazon.de schlechte Wahl beim Kauf von Lebensmitteln
· Letztplatzierter fällt bei Lieferung von Frischwaren klar durch
· Markennamen kein Garant für große Auswahl
Wer kennt das Problem nicht? Nach einer langen Arbeitswoche steht am Samstag der allwöchentliche Großeinkauf an. Dabei möchte man sein Wochenende nicht damit verbringen, stundenlang durch enge Gänge zu hetzen, an der Kasse Schlange zu stehen und die schweren Tüten in den dritten Stock zu tragen. Eine Lösung bietet das Internet in Form von Online-Supermärkten. Doch wer im Internet bestellt, kann erst nach der Lieferung feststellen, ob er gute Qualität gekauft hat.
Getestet.de (www.getestet.de) – das unabhängige Bewertungsportal für branchenübergreifende Vergleichstests – hat dies zum Anlass genommen, fünf bundesweit liefernde Online-Supermärkte zu testen.
Anfang Juli kündigte der Onlineriese Amazon (www.amazon.de) an, ins Online-Supermarkt-Geschäft einzusteigen. Wer allerdings auf eine Revolution gehofft hat, wird stark enttäuscht. Amazon hat kein eigenes Sortiment, der Kunde bestellt die Produkte nach dem Markthallenprinzip bei verschiedenen Anbietern. Da bei mehreren Lieferungen jeweils Versandkosten bezahlt werden müssen, entsteht eine wahre Kostenfalle. Amazon kann demnach nicht als klassischer Online-Supermarkt betrachtet werden und wird daher beim aktuellen Vergleich von Getestet.de nicht berücksichtigt.
Aber auch bei den getesteten Online-Supermärkten sollte der Kunde stets die Augen offen halten. Lediglich Food-Shop24 (www.food-shop24.com) überzeugte mit Gesamtangebot, Internetauftritt und Service und erhält die Note „Gut“. Mit großem Abstand und einem „Befriedigend“ folgt Froodies (www.froodies.de), der hauptsächlich auf Grund der niedrigen Preise den zweiten Platz erreichen konnte. Auf dem dritten Rang landete Lebensmittel.de (www.lebensmittel.de), Grund hierfür: die mangelhafte Webseite.
Selbst eine renommierte Marke wie Edeka (www.edeka24.de) konnte im Test nicht überzeugen. Der große Name ist kein Garant für eine große Auswahl: Nur zwei von neun Testprodukten konnten bestellt werden. Frischwaren bietet der Online-Supermarkt gar nicht an und landete aus diesen Gründen nur auf Platz vier.
Den letzten Rang mit der Gesamtnote 3,8 belegt Saftkiste.de (www.saftkiste.de).: Der mit wenig Sorgfalt gepackte Karton des Online-Supermarktes sorgte für eine unangenehme Überraschung. Statt frischem Fleisch und saftiger Weintrauben waren auf Grund der viel zu klein bemessenen und zu warmen Kühlakkus nur verschimmeltes Obst sowie übel riechendes und nicht mehr genießbares Fleisch in der Transportbox zu finden.
Insgesamt ergab der Test, dass alle haltbaren Lebensmittel in einwandfreiem Zustand geliefert werden. Bei frischen Waren heißt es allerdings aufpassen: Lediglich der Testsieger konnte hundertprozentig tadellose Waren liefern. Im Schnitt kostete die Testbestellung von neun Produkten zwar mehr als beim stationären Discounter, dies hängt jedoch hauptsächlich mit dem Porto und den Kühlkosten zusammen. Bei einem größeren Einkauf relativieren sich diese Kosten und bei einigen Anbietern entfallen sie sogar komplett. Außerdem müssen Verbraucher bei der Online-Bestellung den Weg zum Supermarkt nicht gehen und keine schwerer Einkaufstaschen tragen.