Folgen des Vulkanausbruchs

TUI Chefreiseleiter Günther Wiesner zur Situation auf Mallorca

Der Vulkanausbruch in Island hat zu einer in diesem Umfang bisher noch nie dagewesenen Schließung deutscher Flughäfen geführt. Der Luftverkehr in weiten Teilen Europas und insbesondere in Deutschland ist nahezu zum Erliegen gekommen. Fluggäste warten auf ihre Flüge – viele sitzen im Ausland fest. Flugzeuge und Personal müssen erst wieder zu den planmäßigen Einsatzorten gelangen.

Die Flughäfen in Deutschland stehen mit den zuständigen Landesgenehmigungsbehörden in einem engen Kontakt. „Wir haben die Behörden gebeten, aufgrund der außerordentlichen Situation in den kommenden Tagen die Regelungen der Start- und Landezeiten flexibel zu handhaben, damit im Ausland wartende Passagiere so schnell wie möglich zurückkommen können und wieder ein stabiler Betrieb erreicht wird“, erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen). Die Flughäfen halten mehr Personal vor, damit Flüge mit Sonderregelungen auch an den Tagesrandzeiten und den Nachtstunden abgefertigt werden können.

Der Flughafenverband ADV geht davon aus, dass die umfassenden Schließungen zu länger anhaltenden Verzögerungen im Luftverkehr führen werden. „Es wird einige Tage brauchen, bis wieder zum regulären Flugbetrieb zurückgekehrt werden kann. Jetzt geht es um pragmatische Ausnahmen für eine Zeit größter Anspannung“, erläutert Ralph Beisel. Im Zusammenspiel von Behörden, Airlines und Flughäfen gilt es, die Auswirkungen für die Passagiere auf ein Minimum zu reduzieren.

Frage: Wie viele Gäste sitzen derzeit auf Mallorca fest und wo befinden sie sich?

Günther Wiesner: Wir haben derzeit etwa 2.800 Pauschalreisegäste auf der Insel. Sie halten sich in ihren Urlaubshotels auf und warten dort auf ihre Rückreise.

Frage: Das heißt, die Situation am Flughafen in Palma ist ruhig?

Wiesner: Richtig. Wir haben unsere Gäste mit heutiger Abreise rechtzeitig über die Absage der Flüge informiert, so dass niemand unnötig zum Flughafen anreisen musste. Gestern war die Situation zunächst nicht ganz so klar. Wir haben die 500 Gäste, die bereits am Flughafen auf ihre Rückreise warteten, später in verschiedenen umliegenden Stadthotels untergebracht.

Frage: Wie ist die Stimmung vor Ort, nachdem die Gäste erfahren haben, dass alle Flugreisen vorerst bis Sonntag um 10 Uhr abgesagt werden?

Wiesner: Insgesamt betrachtet ruhig und verständnisvoll. Natürlich gibt es Nachfragen zum weiteren Vorgehen. Wir sind ständig mit unseren Gästen in Kontakt und bemühen uns derzeit intensiv um alternative Rückreisemöglichkeiten für alle fest sitzenden Urlauber.

Frage: Wer übernimmt die Kosten, die durch die ungeplante Verlängerung entstehen?

Wiesner: Soeben wurde entschieden, dass TUI aus Kulanzgründen zunächst einmal die Hotelkosten auch für die weitere Nacht von Samstag auf Sonntag übernimmt.

Bitte lesen Sie auch unseren Artikel über Ihre Passagierrechte:
www.gourmet-report.de/artikel/335096/Flugausfall-wegen-Vulkanasche-Passagierrechte/

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