Bioland-Pressekonferenz auf der Internationalen Grünen Woche

Bioland-Pressekonferenz auf der Internationalen Grünen Woche:
Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Welternährung – Biolandbau: die unterschätzte Option

Der Klimawandel und das Fehlen wirkungsvoller Strategien gegen Hunger und Mangelernährung von über 1 Mrd. Menschen stellen große Herausforderungen dar. Der Biolandbau stellt sich diesen Herausforderungen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Methoden des ökologischen Landbaus eine emissionsärmere Erzeugung von Lebensmitteln ermöglichen können. Ökologisch wirtschaftende Betriebe sind Vorreiter sowohl im Vermeiden von Treibhausgasemissionen als auch im Fixieren von Kohlendioxid durch Erhalt und Aufbau von Bodenhumus (Senkenfunktion). Ergebnisse aus dem Weltagrarbericht zeigen, dass ein ökologischer Landbau zudem große Potentiale zur Sicherung des Rechts auf Nahrung weltweit bietet.

Prof. Gerold Rahmann vom Johann Heinrich von Thünen-Institut: „Die Landwirtschaft ist ein bisher unterschätzter Emittent von Treibhausgasen, bietet aber gleichzeitig ein großes Potential als Problemlöser. Über eine nachhaltige Bodennutzung kann Kohlenstoff in Böden gespeichert und so dem Klimawandel entgegengewirkt werden. Eine fachlich fundierte Bewertung der Klimarelevanz von Landwirtschaft gelingt aber nur über eine umfassende Systembewertung, die die Emissionen vom Futtermittel bis zum Lebensmittel umfasst“.

Prof. Hans Herren, Vizepräsident des Weltagrarrates und Präsident des Millennium Institute: „Eine zweite ‚grüne Revolution‘ in der Landwirtschaft wird weder die Ernährungs- noch die Klimakrise lösen – im Gegenteil. Nachhaltige Anbausysteme wie der Biolandbau sind gefragt.“

Thomas Dosch, Präsident von Bioland: „Die Bundesregierung bekennt sich zwar zur notwendigen Senkung von Treibhausgasemissionen, richtet ihre Agrarpolitik aber nur ungenügend danach aus. Die Potentiale, die der Biolandbau als Beitrag zum Klimaschutz bietet, werden bisher von der Politik negiert. Stattdessen werden weiter umweltschädliche Landwirtschaftsformen und Massentierhaltung gefördert, die dem Klimaschutz schaden. Gleiches gilt für die offensive Exportstrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums“.

Die Inhalte der Pressemappe, ein von Bioland herausgegebenes Hintergrundpapier „Klimaschutz und Biolandbau in Deutschland“ sowie eine Resolution der Bioland-Bundesdelegiertenversammlung zum Klimaschutz sind unter www.bioland.de verfügbar.

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