Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat dem Handelsunternehmen „Metro“ vorgeworfen, viele Elektrogeräte mit zu hohem Stromverbrauch im Angebot zu haben. Dem Kunden würden zudem wichtige Informationen über die Ineffizienz der Produkte vorenthalten.
Eine vom BUND bei fünf Elektrohandelsketten durchgeführte Recherche von Sortiment, Werbung und Verbraucherinformationen habe ergeben, dass Branchenführer „Metro“ mit seinen Saturn- und Media-Markt-Filialen dabei schlecht abschneide.
Nur jeder vierte von „Metro“ verkaufte Kühlschrank gehöre in die Effizienzklassen „A plus“ und „A plus plus“. Die Mehrzahl der Geräte verbrauchten bis zu doppelt so viel Strom wie nötig. Bei Wäschetrocknern trage nicht einmal jedes zwanzigste Gerät das Effizienzlabel der Klasse „A“. Besser sehe das Angebot beim Versandhaus „Quelle“ aus. Mehr als die Hälfte der dort verkauften Kühlschränke sei effizient.
Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: „Saturn und Media Markt jubeln ihren Kunden Energieverschwender unter und das Metro-Management verweigert sich seiner Produktverantwortung. Die Stromfresser müssen endlich aus den Regalen verschwinden und die sparsamsten Geräte verstärkt beworben werden. Wer Stromfresser verkauft, ist nicht nur blöd, er täuscht auch seine Kunden. Auch zuviel Geiz rächt sich. Ressourcen werden vergeudet und das Klima geschädigt. Die Folgen tragen Umwelt und Verbraucher mit steigenden Kosten.“
43 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen Deutschlands stammten aus dem Stromverbrauch. Würden alle Elektrohandelsketten nur noch die effizientesten Geräte verkaufen, könnte der CO2-Ausstoß um bis zu 20 Millionen Tonnen pro Jahr verringert werden. Sparsame Kühlschränke würden etwa 50 Prozent, effiziente Wäschetrockner 40 Prozent weniger Strom benötigen. Bei der Beleuchtung ließen sich 60 Prozent einsparen.
Bei Fernsehern, DVD-Rekordern, Computern und Druckern seien Kennzeichnung und Beratung oft mangelhaft. Es fehlten Angaben zum Stromverbrauch im Betriebszustand und zum oft sehr hohen Stand-by-Verbrauch. Testeinkäufer erhielten bei Saturn und Media Markt nur bei jedem dritten Kundengespräch Hinweise zum Energieverbrauch von Fernsehgeräten. Es fehlte auch der Hinweis, dass große Plasma-TVs bis zu viermal mehr Strom benötigen als LCD-Fernseher. Da die Zahl neuer Geräte steige, würden sich die Stromzusatzkosten je Haushalt auf über 200 Euro pro Jahr summieren.
Zahrnt: „Metro lockt seine Kunden wissentlich in die Falle hoher Stromrechnungen und klimaschädlicher Energievergeudung. Wenn die Unternehmen nicht zu ihrer Produktverantwortung stehen, müssen per Gesetz verbindliche Kennzeichnungen und Höchstverbrauchswerte her.“
Der BUND kündigte an, in den kommenden Monaten verstärkt vor „Stromfresser-Angeboten“ bei „Metro“ zu warnen. Bereits am morgigen Freitag würden BUND-Gruppen in Berlin, Köln und Magdeburg vor Saturn- und Media-Märkten die Verbraucher entsprechend aufklären.
Die Ergebnisse der Recherche und weitere Informationen unter www.bund.net/klimaschutz