Die Piraten vertrieben nicht nur gefälschte Produkte, sondern entwickelten sogar eigene Geräte, die sie unter dem Namen NEC anboten.
Dies berichtet die Herald Tribune. Demnach hatte NEC bereits 2004 von nachgemachten Rohlingen und Tastaturen mit NEC-Logo Wind bekommen. Diese wurden in den Läden Pekings und Hongkongs angeboten. NEC heuerte daraufhin Detektive an, die der Sache nachgehen sollten.
Die chinesischen Behörden zeigten sich kooperativ und so kam es im Jahr 2005 zu Durchsuchungen in insgesamt 18 Fabriken und Lagerhäusern in China und Taiwan. Dabei stellte sich heraus, dass die Fälscher unter der Marke NEC ein ganzes Unternehmen betrieben hatten. Sie stellten nicht nur Kopien her, sondern entwickelten sogar eigene Produkte – vom MP3-Player bis zur Stereoanlage. Die unter falscher Flagge angebotenen Geräte seien dabei, so NEC gegenüber der Herald Tribune, von guter Qualität gewesen. Das Unternehmen habe sich aber zunehmend über Support-Anfragen zu Geräten gewundert, die es gar nicht kannte.
Laut dem Chef von NECs Rechtsabteilung, Fujio Okada, seien an dem Fälscherring rund 50 Firmen in China, Taiwan und Japan beteiligt gewesen. Als Zentralen hätten ein japanisches und ein chinesisches Unternehmen gedient, welche die Marke NEC nach und nach komplett unterminiert hätten. Wegen schwebender Verfahren wollte Okada die Namen dieser Firmen aber nicht nennen.