Eigentlich eine gute Idee: bewusst gesund
essen. Aber viele übertreiben dabei derart, dass ein neuer
Krankheitsbegriff geprägt wurde: Orthorexie. Neben Magersucht,
Ess-Brech-Sucht und Binge-Eating (Fressanfälle) müssen
Ernährungsmediziner sich jetzt mit Menschen beschäftigen, die aus
Angst, etwas Ungesundes zu essen, unter- und mangelernährt sind,
berichtet das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Wie viele
Menschen betroffen sind, lässt sich schwer sagen. Viele sind lange
stolz auf ihre Essdisziplin – dient sie vermeintlich doch nur ihrer
Gesundheit.
Experten aber warnen: Die Fixierung auf immer weniger als
gesund akzeptierte Lebensmittel kann im Wahn enden: Der amerikanische
Autor Steven Bratman, Mediziner und Biobauer, der den Begriff
Orthorexie geprägt hat, war selbst betroffen. Zum Schluss aß er
teilweise nur noch Obst aus dem eigenen Garten – maximal eine
Viertelstunde vor dem Verzehr geerntet.
Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 4/2006 B liegt in den
meisten Apotheken aus und wird kostenlos an Kunden abgegeben.