Gefühle essen mit
Emotionen werden übers Essen gelebt – in jeder
Lebensphase und Lebenslage. Dabei kann Essen symbolhaft für
Zuneigung, Zurückweisung, Belohnung und Strafe stehen. Ein Blick in
die Seele kann deshalb bei einer Ernährungsumstellung helfen, so der
Tenor der Jahrestagung 2009 des Verbandes der
Ernährungswissenschafter Österreichs.
Verbote provozieren die Sünde
Werden Süßigkeiten strikt vom Speiseplan des Nachwuchses
gestrichen, tappen gesundheitsbewusste Eltern damit in die
Verbotsfalle. „Damit werden die süßen Schleckereien aber umso
interessanter“, erklärt die Ernährungswissenschafterin Eva
Derndorfer. Und Essen mit schlechtem Gewissen wird früh erlernt.
Sinnvolle elterliche Essregeln dagegen geben Kindern Orientierung.
Wahre Liebe statt Schokolade
Füttern Eltern ihr Kind bei emotionalem Stress ständig, statt es
mit Aufmerksamkeit zu trösten, lernt das Kind, negative Emotionen
mittels Essen zu unterdrücken. „Dieses gelernte Muster kann im
Jugendalter zu gefühlsgesteuertem Essen führen“, so
Ernährungswissenschafterin Karin Lobner aus ihrer Arbeit mit stark
übergewichtigen Jugendlichen.
Vom Wissen zum Tun
Beratungskompetenz erfordert demnach weit mehr als das Wissen über
Lebensmittel. Schließlich steht der Mensch mit all seinen emotionalen
Erfahrungen und seinem Verhalten im Mittelpunkt der Veränderung. Der
Beratungsalltag sieht hingegen oft anders aus.
Eine qualifizierte Anlaufstelle finden Hilfesuchende beim Verband der
Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ) unter
http://www.veoe.org/get-your-expert.html.