Fruchtbare Erde und griechische Sonne: Gemüse und Obst aller Art sprießen auf dem Peloponnes und sind fester Bestandteil der traditionellen Küche. Eine besondere Spezialität ist die lange, schmale und kräftig violette Aubergine. Nirgends gibt es sie in vergleichbarer Form, Farbe und Geschmack. An Festtagen serviert man sie gerne mit Lamm.
Gemüse und Obst schätzt man sehr in Leonídion. Das Landstädtchen liegt im Osten des Peloponnes – zwischen Parnon-Gebirge und Ägäis. Auf einer fruchtbaren Schwemmland-Ebene gedeihen hier Tomaten, Zucchini, Zitronen und Orangen. Manches wird in Gewächshäusern aus Plastikplanen gezogen, anderes wächst unter freiem Himmel. Doch die Kulturen sind ständig bedroht. Die Bauern sagen, die nahe Ägäis lasse das Grundwasser allmählich versalzen. Auf ein Gemüse ist man in Leonídion im Osten des Peloponnes besonders stolz: die lange, kräftig violette, tsakonische Aubergine. Costas Trochanis, der im kleinen Rathaus von Leonídion so ziemlich für alles zuständig ist, ist oft auf seinem Moped unterwegs zu den Bauern, um Gemüse- und Wasserproben fürs Labor zu holen. Schließlich soll die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte erhalten bleiben. Für die Konsumenten, aber auch für seinen eigenen Genuss. Costas‘ Mutter Stamoula kocht damit ein Festtagsgericht: „Lamm mit Auberginen“. Ein ganzes Lamm wird dafür geschlachtet. Die Familie hat es vorher eigens in einem Kloster gekauft. Das Lamm wird zerlegt, angebraten und in einer raffiniert gewürzten Tomatensoße geschmort. Kurz vor dem Auftragen werden noch die angebratenen Auberginen-Scheiben in der Soße erhitzt. „Arní mé Melitzánes“ ist der kulinarische Höhepunkt bei einem Familienfest. Costas feiert nämlich seinen Namenstag – für orthodoxe Griechen ein weit wichtigeres Fest als der Geburtstag.
So, 17.05. um 17:35 Uhr arte