Wasser für Schüler

Wasser für Schüler

Risiko für Übergewicht sinkt deutlich

Das gilt nicht nur, wenn man sich darin bewegt. Auch ein Schluck vom kühlen Nass verhindert unter Umständen, dass sich um die Hüften unerwünschte Rettungsringe bilden. Das hat eine Forschergruppe vom Dortmunder Institut für Kinderernährung in einer groß angelegten Studie an 32 Dortmunder und Essener Grundschulen gezeigt.
Durch eine Steigerung des Wasserkonsums sollte der Genuss zuckerhaltiger Softdrinks reduziert und so die Kalorienaufnahme gesenkt werden. Dazu wurden in 17 Schulen Wasserspender aufgestellt. Ihre Einführung wurde durch eigens dafür entwickelte Unterrichtsstunden begleitet. Außerdem sollten die teilnehmenden Lehrer ihre Schüler zum Wassertrinken ermutigen. Die Trinkgewohnheiten der Schüler wurden zu Beginn und zum Ende eines Schuljahres mittels Fragebögen erfasst und deren Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Für die Studie wurden Schulen aus sozialen Brennpunkten ausgewählt, weil in diesen die Zahl der übergewichtigen Kinder besonders hoch ist. Außerdem sind Präventionsprogramme, die zum Beispiel die aktive Mitarbeit der Teilnehmer außerhalb der Schule erfordern, hier bisher kaum erfolgreich. Die Autoren hofften, durch eine bewusst einfache Maßnahme die Zielgruppe besser zu erreichen.
Ihre Ergebnisse gaben ihnen Recht: Am Ende des Jahres tranken die Schüler aus der Versuchsgruppe im Schnitt ein Glas Wasser am Tag mehr als die Kontrollgruppe. Ihr Risiko, Übergewicht zu entwickeln, hatte sich zugleich um 30 Prozent verringert. Dabei blieb der Anteil der Übergewichtigen in der Versuchsgruppe konstant, stieg aber in der Kontrollgruppe im Verlauf des Jahres an. Der durchschnittliche BMI der beiden Gruppen unterschied sich nicht signifikant voneinander.
Auch der Verzehr von Softdrinks in der Versuchsgruppe hatte sich nicht verringert. Warum die Wasser trinkenden Schüler trotzdem seltener übergewichtig wurden und ob die beobachteten Effekte langfristig anhalten, müssen nun weitere Untersuchungen zeigen.
Unabhängig davon stellt aber die ständige Versorgung von Grundschülern mit Trinkwasser eine einfache und kostengünstige Maßnahme zur Gesundheitsförderung dar und vor allem eine Alternative zu zuckerhaltigen Kalorienbomben.

aid, Dr. Margit Ritzka

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