Guatemalas Südküste

Guatemalas Südküste – unentdecktes Naturparadies am Pazifik

Wilde Strände, Mangrovenwälder und artenreiche Tierwelt locken Individualisten

Schwarz gefärbter Lava-Sand, an vielen Orten noch bis dicht an die Küste mit Palmenhainen bewachsen, einzelne, schilfgedeckte Strandhütten fügen sich malerisch ins Landschaftsbild ein und warten verschlafen auf ihre Entdeckung – unberührt und wild-romantisch zeigt sich die Pazifikküste in der Gegend des Naturschutzgebiets Monterrico im Südosten Guatemalas. Die Atmosphäre „atmet“ hier überall.
Diese Umgebung bietet gerade dem Individualisten eine einzigartige Entspannung und Erholung. Monterrico ist Ziel vieler Backpaper-Reisenden, die auf der Suche sind nach einem ursprünglich-aufregenden Urlaub am Meer mit zahlreichen Möglichkeiten eine unberührte Natur zu erleben. Die Ortschaft Monterrico bietet Unterkünfte sowie auch Bars und Restaurants für jeden Geldbeutel, laute Party-Stimmung sucht man hier jedoch vergeblich.

Mehr als 110 Vogelarten sind hier zu Hause, die Gegend ist zudem Heimat der riesigen Meeresschildkröten. Diese vom Aussterben bedrohte Tierart zu schützen, hat sich das „Reserva natural de usos multiples Monterrico“, eine Einrichtung der Universität San Carlos von Guatemala, zum Ziel gesetzt. Wasserschildkröten werden hier aufgezogen und anschließend ins Meer entlassen. Mehr als 30.000 Exemplare finden so jährlich den sicheren Weg in die Freiheit. Würden die Eier der Wasserschildkröten auf natürliche Art am Strand belassen, wären sie nicht nur der Gefahr durch Seevögel, sondern vor allem der Jagd durch den Menschen ausgesetzt. Jeden Abend können hilfswillige Besucher in der Aufzuchtstation gegen einen geringen Beitrag eine oder mehrere Schildkrötenbabys in den Ozean entlassen.
Die Aufzuchtstation widmet sich all denjenigen Tierarten der Region, die vom Aussterben bedroht sind und zieht diese auf. So lassen sich hier ebenso Kaimane oder Leguane, aber auch die seltenen Süßwasserschildkröten beobachten. Ziel ist es, die natürliche Wildnis der Umgebung zu zeigen und zu unterstützen. Die Kaimane leben vor allem in den Mangrovenwäldern hinter der Küste und sind leider – trotz Verbots – nicht selten beliebte Souvenirs, was zu erheblichen Verringerung ihres Bestands geführt hat. Leguane waren hier bis vor einigen Jahren häufiger auf den Speisenkarten der Restaurants als in freier Wildbahn zu finden. Ein radikales Umdenken und entsprechende Gesetze in Richtung Naturschutz hat dieser Reptilienart wieder etwas zur Stärkung ihres natürlichen Vorkommens verholfen.

Die Mangrovenwälder hinter der Küste laden zu entspannenden Bootsfahrten ein und sind ein unvergessliches Abenteuer auch im Hinblick auf die Artenvielfalt der dort lebenden Fauna. Unzählige Graureier bevölkern die dicht stehenden Schilfpflanzen „Manglares“, springende Fische begleiten die ruhig dahingleitenden Boote auf dem „Canal de Chiquimulilla“. Das immer wiederkehrende Schnattern der Kormorane, das sanfte Plätschern des Wassers gegen die Bootswände und die Gleichförmigkeitder umgebenden Pflanzenwelt erwecken den Eindruck, als sei hier die Zeit angehalten worden. Ruhe breitet sich im Betrachter aus, Ruhe, die heilsam zur völligen Entspannung führt, Momente der Besinnung im Einklang mit der Natur – das ist Guatemala, die „Seele der Erde“.

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