Die Deutsche Akademie für Kulinaristik hat auf ihrer ersten Jahrestagung in Berlin entscheidende Schritte getätigt, um noch in diesem Jahr mit einem Master-Studiengang „Kulinaristik“ zu beginnen. Ab 1. Oktober wird zu diesem Zweck in Bad Mergentheim (Baden-Württemberg) das Steinbeis-Institut der Deutschen Akademie für Kulinaristik seine Arbeit aufnehmen. Die Steinbeis-Hochschule ist eine in Berlin ansässige Privat-Universität, die aus rund 70 über ganz Deutschland verteilten Fachinstituten besteht.
Eine Studiengangskommission der Akademie hat bereits ein breit gefächertes Curriculum entwickelt, das von der Kulturgeschichte des Essens und Trinkens über Kommunikationswissenschaft, betriebswirtschaftliche Themen bis zu Fragen des Gastronomie-Managements reicht. Das zweijährige Studium ist als berufsbegleitende Ausbildung angelegt und für Mitarbeiter in Gastronomie und Handel gedacht. Damit kommt die Deutsche Akademie für Kulinaristik dem wachsenden Bedürfnis nach höherer Qualifizierung in praxisorientierten Berufen nach.
Die Lehrveranstaltungen finden in Bad Mergentheim, zum Teil auch als Blockseminare an rund 20 beteiligten Hochschuleinrichtungen statt. Außerdem werden mehrere Forschungs- und Dokumentationsstellen eingerichtet. Die ersten Einrichtungen dieser Art sind die Forschungs- und Dokumentationsstellen „Gastlichkeit“ an der Universität Frankfurt und „Regionalität“ an der Universität Bamberg. Bereits am 10. Mai wird im ehemaligen Zisterzienser-Kloster Bronnbach bei Wertheim am Main eine Studienbibliothek für Kulinaristik eingeweiht.
Namens der Landesregierung Baden-Württemberg hieß der Minister für Bundesangelegenheiten, Professor Dr. Wolfgang Reinhart, die Mitglieder der Deutschen Akademie für Kulinaristik in der Landesvertretung willkommen. Reinhart sagte in seiner Ansprache:
„Wir haben bewusst das Thema Kulinaristik als Schwerpunkt für unsere Landeswerbung ausgewählt. Gerne unterstützen wir die Arbeit Ihrer Akademie, die Ihren Sitz in Baden-Württemberg hat. Wir freuen uns, dass der von Ihnen verliehene Internationale Eckart-Witzigmann-Preis regelmäßig gemeinsam in Stuttgart überreicht wird. Ich wünsche Ihnen im Namen unseres Ministerpräsidenten Günther Oettinger, der Ihre Arbeit sehr schätzt und sie deshalb auch gerne weiterhin unterstützt, viel Erfolg, vor allem auch für Ihr großes Projekt der Gründung einer Hochschule für Kulinaristik, die Sie gemeinsam mit der Steinbeis-Stiftung aus Baden-Württemberg und der Berufsakademie in Bad Mergentheim realisieren wollen.“
Die im Jahre 2000 gegründete Deutsche Akademie für Kulinaristik hat 80 Mitglieder, die aus Lehre und Forschung aber auch aus der gastronomischen Praxis sowie aus dem Medien- und Kommunikationsbereich kommen. Neben namhaften Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen findet man Sterne-Köche wie Eckart Witzigmann, Dieter Müller, Hans Stefan Steinheuer, Vincent Klink, Herbert Hintner oder Alexander Herrmann unter den Mitgliedern. Die bisherige Arbeit konzentriert sich auf Fortbildungsseminare zu gastronomischen Themen.