Hühnerhaus auf Rädern
Ein Beitrag zum Artenschutz
Die Industrialisierung der Landwirtschaft hat auch vor der Hühnerzucht nicht Halt gemacht und das Hybridhuhn hervorgebracht. Viele alte Hühnerrassen wie die Krüper, die Lakenfelder, die Bergischen Kräher oder Ostfriesischen Möwen sind in den Beständen stark reduziert. „Das Huhn ist eines der ältesten Haustiere des Menschen und es wäre unendlich schade, wenn das Wissen über diese Tiere einfach so verloren ginge“, sagt der Bielefelder Agraringenieur Ralf Müller. Mit seiner Erfindung, einem mobilen Hühnerhaus, will er dazu beitragen, dass sich wieder mehr private Haushalte, aber auch Kindergärten, Alten- und Kinderheime für ein Rassehuhn als Haustier entscheiden. Viele Argumente sprechen dafür: Hühner halten den Rasen kurz, kratzen das Moos aus, düngen und liefern frische, gesunde Eier.
In dem ein Quadratmeter großen roten „Schwedenhaus“ oder taubenblauen „Designerhaus“ genießen bis zu fünf Hühner Wohnkomfort nach Biolandrichtlinien. Innen befinden sich alle Versorgungseinrichtungen wie Futterbehälter, Wasserbehälter plus Nippeltränken, Legenest mit Eierschublade, Sitzstange, ein Kotgitter mit Kotschublade, ein Scharrraum, isolierte Fenster für viel Licht im Stall, ein Tor zum Auslauf und eine Lampe für ein Lichtprogramm. Die Echtholz-Konstruktion mit aufklappbarem Spitz- bzw. Tonnendach ist voll wintertauglich und lässt sich dank ihrer Luftbereifung kinderleicht verschieben. Der faltbare Auslauf oder der 50 Meter lange Elektrozaun wird samt Hühnerdomizil versetzt, bevor die Grasnarbe Schaden nimmt. Wenn das Haus mit einem automatischen Toröffner ausgerüstet ist, kann das Federvieh auch drei bis vier Tage alleine gelassen werden und es erspart dem Halter morgens und abends den Weg zum Hühnerhaus.
aid, Michaela Kuhn
Weitere Informationen: www.huehnerhaus-mobil.de