Fernseher im Schlafzimmer als Sextöter

Fernseher im Schlafzimmer als Sextöter

Magazin Reader’s Digest gibt Tipps für mehr Zärtlichkeit in der Partnerschaft

Wenn Paare viele Jahre zusammen sind, fehlt nicht selten der verliebte Blick, ein zärtlicher Kuss oder der überraschende Moment. Das Magazin Reader’s Digest veröffentlicht in seiner Januar-Ausgabe deshalb viele Ideen, die für mehr Zärtlichkeit und Erotik in der Beziehung sorgen sollen. Einer der Vorschläge: Paare sollten nicht immer alles gemeinsam machen, sondern auch mal getrennt etwas unternehmen. „Gerade in einer langen Partnerschaft kennt man sich fast zu gut, um noch darauf gespannt zu sein, was die nächste Begegnung bringt“, begründet die Hamburger Paarberaterin Doris Willer diese Idee. Sie und andere Experten geben in der neuen Ausgabe von Reader’s Digest jede Menge Tipps, um eine alte Liebe wieder etwas aufzufrischen.

Mögliche Aktivitäten außerhalb der Partnerschaft können das Singen in einem Chor oder ein Sprachkurs an der Volkshochschule sein. „Freuden und Erfahrungen außerhalb der Zweisamkeit sind essenziell“, sagt Willer. Ihre Begründung: Anschließend haben sich die Partner wieder viel zu erzählen.

Offenheit sollte auch bei der Frage nach erotischen Wünschen gelten. Nach einer Studie der Experteninitiative „female affairs“ finden es zwar 66 Prozent der Männer wichtig, die erotischen Wünsche zu formulieren, zugleich geben aber 62 Prozent zu, dies nicht zu tun. Fachleute wie die Psychologin Eva Wlodarek empfehlen deshalb ein offenes Gespräch – nicht während des Sex, sondern zum Beispiel beim gemeinsamen Spaziergang. In diesem Zusammenhang rät Wlodarek aber dazu, die Meinung des Partners zu akzeptieren. „Ein Nein ist ein Nein. Zwei Menschen haben praktisch nie dieselben erotischen Wünsche, und was beide im Bett tun, sollte auch beide wollen.“

Grundsätzlich gilt beim Thema Sex: Wo Verhaltensweisen im Bett eingefahren und damit langweilig sind, hilft oft schon eine kleine spielerische Änderung, um neue Reize zu entfachen. „Wenn Paare unzufrieden sind mit der Erotik und einer das Gefühl hat zu kurz zu kommen, empfehle ich den Partnern, beim Sex ein paar Mal die Rollen zu tauschen“, so Willer. Frei nach dem Motto: Mal gibt er den Ton an, mal sie. „Denn nur wenn Sie etwas anders machen, kann das heiß ersehnte Prickeln wieder entstehen.“

Ein entscheidender Faktor für mehr Zärtlichkeit und Erotik ist der Sport. Eine Studie von „Nike Women“ hat ergeben, dass junge Frauen, die sportlich aktiv sind, mehr Spaß am Sex haben als inaktive Frauen. Zwölf Prozent gaben sogar an, Sport hätte ihr Sexualleben verbessert. Und jede Zehnte meinte, ihr Lustempfinden sei dadurch gesteigert.

Ganz wichtig ist aber auch, selbst im größten beruflichen Terminstress dem Partner oder der Partnerin gezielt einen Platz zu schaffen. Paarberaterin Willer regt deshalb an, bewusst Freiräume für Liebe und Zärtlichkeit einzuplanen: „Verabreden Sie sich, egal ob zum Gespräch oder zum Sex.“

Wichtig für eine Partnerschaft ist obendrein die Fähigkeit ihm oder ihr zuzuhören. „Es tut unendlich gut und stellt große Nähe her, wenn der andere merkt, dass man gut zuhört, versteht, etwas nachempfinden kann“, betont Willer. Dabei muss es nicht um tiefgründige politische Analysen gehen. Allein das Erzählen über die Höhen und Tiefen des Tages kann schon eine große Nähe schaffen.

Eines sollten Paare aber unbedingt vermeiden: Einen Fernseher ins Schlafzimmer stellen. Die italienische Sexualforscherin Serenella Salomoni fand in einer Studie über 523 italienische Paare heraus, dass sie im Schnitt zwei Mal in der Woche Sex hatten, mit einem Fernseher im Schlafzimmer sich die Leidenschaft aber halbierte.

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