Die besten Restaurants des GAULT MILLAU im Saarland

Die besten Restaurants des GAULT MILLAU im Saarland:

1. Gästehaus Erfort in Saarbrücken,
Schloss Berg* in Perl-Nennig (19 Punkte),
3. Restaurant Kunz** in St. Wendel (16 Punkte),
4. Rützelerie Geiß in Kirkel,
Kuntze’s Handelshof, Le Noir*** und Schlossgarten in Saarbrücken,
Villa Fayence in Wallerfangen (15 Punkte),
9. Hämmerle’s in Blieskastel,
Hostellerie Bacher in Neunkirchen,
Hashimoto in Saarbrücken (alle 14 Punkte),
12. Landgasthof Paulus** in Nonnweiler,
Zum blauen Fuchs** in Oberthal,
Niedmühle in Rehlingen-Siersburg,
Alte Brauerei in St. Ingbert (13 Punkte)

Lammcarré mit gesalzenem Zitronengelee

Christian Bau in Perl-Nennig kocht sich im neuen GAULT MILLAU in die
Weltspitze / Weiterer Aufsteiger: Jens Jakob in Saarbrücken / Mehrere
bekannte Restaurants abgewertet

Als „ein Magier der Mikroelemente, die in verblüffender Vielzahl seine Kompositionen
schlüssig aufbauen“ kochte sich Christian Bau vom „Schloss
Berg“ in Perl-Nennig nach dem Geschmack der französischen Gourmet-Bibel
GAULT MILLAU in die kulinarische Weltspitze. In ihrer jetzt erscheinenden
Deutschlandausgabe 2009 geraten die Tester bei Baus Gerichten ins
Schwärmen: „Ein Plaisir der exquisiten Art war auch die in einer weltoffenen
Küche unverzichtbare Asia-Etüde: Saftig-satter Thunfischbauch und delikates
lauwarmes Hummertatar wurden eskortiert von Misovinaigrette, winzigen
Yuzu-Geleewürfeln, Sesam-Aïoli und einem pikant-frischen gelierten
Gurkensüppchen, auf dem ein mit Sake und Wasabi parfümiertes Sorbet
von grünem Apfel thronte.
Vom reduktiven Purismus seines Antipoden Klaus Erfort hält er nichts, bei
ihm triumphiert eine hochdifferenzierte Kleinteiligkeit, die dennoch den
Gast nicht überfordert – weil sich alles, was farbenprächtig den Teller ziert,
wie von selbst zu einem harmonischen, überaus gefälligen Gesamteindruck
rundet“. Bau bekam vom GAULT MILLAU, der nach dem französischen Schulnotensystem
urteilt, 19 von 20 möglichen Punkten. Er zählt damit zu den
Top 10 der deutschen Köche.
Zu denen gehört auch (der erneut ebenso hoch bewertete) Klaus Erfort vom
Restaurant „GästeHaus Erfort“ in Saarbrücken. Auch hier jubeln die Kritiker:
„Das grandios gebratene Lammcarré wird von gesalzenem Zitronengelee,
roten Paprikawürfeln, gerösteten Knoblauchbröseln, frittierten Zucchini und
geschmortem Bauch begleitet, der so herrlich animalisch über die Zunge
gleitet, dass wir ihn gern gleich nochmal bestellen würden.“ Erfort brilliere
„weiterhin in der schwierigen Kunst, mit wenigen, aber treffsicher eingesetzten
Aromen größten Effekt zu erzielen und alles wegzulassen, was für
die Geschmacksharmonie nicht vonnöten ist. Wenn er sich dabei moderne
Techniken zunutze macht und gelegentlich mit der ihm eigenen Dezenz in
den molekularen Baukasten greift, geschieht dies nicht, um das stets im
Zentrum seines Bemühens stehende Produkt zu manipulieren oder gar, mit
der Hybris eines kulinarischen Frankensteins, neu zu erschaffen, sondern
um ihm zu dienen, seine natürliche Eigenart hervorzuheben, vielleicht seine
Seele zu ergründen und ihm auf jeden Fall sein Optimum zu entlocken.“
Eine höhere Note als die beiden saarländischen Kochkönige haben mit 19,5
Punkten nur 3 Köche in Deutschland: Erforts und Baus ehemaliger Chef
Harald Wohlfahrt in Baiersbronn (Schwarzwald), Helmut Thieltges im nahen
Dreis bei Wittlich und Joachim Wissler in Bergisch Gladbach bei Köln.
15 Punkte, die einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“
bedeuten, erreichte auf Anhieb Jens Jakob im neueröffneten „Le Noir“ in
Saarbrücken. Seine „Knuspertaube“ beeindruckte die Kritiker: „eine kleine
Offenbarung bereits das vorweg gereichte Keulenhaché mit der Leber, frischen Steinpilzen und Kartoffelschaum, besonders saftvoll und aromastark
die gebratene Brust mit Selleriepüree, karamellisiertem Pfirsich und einer
Trüffeljus zum Hineinknien“.

Eins auf die Kochmütze bekamen Alexander Kunz vom „Restaurant Kunz“
in St. Wendel („Beim Anblick des Steinbutts im Pfifferlingssud fragten wir
uns, ob Kunz seine Produkte nach dem Zufallsprinzip auswählt – statt einen
ordentlichen Süßwasserfisch zu kaufen, wenn ihm wirklich guter Steinbutt
zu teuer ist. Nun ja, große Pfifferlinge sind auch billiger als kleine – unsere
waren besonders groß“), „Landgasthof Paulus“ in Nonnweiler („die sehr von
sich überzeugte Sigrun Essenpreis sollte alsbald entscheiden, ob sie eine
saarländische Sarah Wiener werden oder hier draußen auf dem Lande weiter
für ihre Gäste da sein will“) und „Zum blauen Fuchs“ in Oberthal, („der geröstete
Loup de mer wurde – wie sinnvoll! – mit der Hautseite in Kürbiscrème
serviert, die wir als püriertes, mit etwas Fischfond aufgeschlagenes Fruchtfleisch
empfanden; das Würzen war völlig vergessen worden“).

Die Tester beschrieben und bewerteten dieses Jahr insgesamt 17 Restaurants
im Saarland. 15 Küchenchefs zeichneten sie mit einer oder mehreren
Kochmützen aus, wofür die Künstler am Herd mindestens 13 von 20 möglichen
Punkten erreichen mussten, was einem Michelin-Stern nahekommt.
Im Vergleich zur Vorjahrsausgabe servierte der wegen seiner strengen
Urteile und deren zuweilen sarkastischer Begründung von den Köchen gefürchtete,
von den Gourmets mit Spannung erwartete GAULT MILLAU im
Saarland 4 langweilig gewordene Restaurants ab, 5 wurden niedriger bewertet.

Als zusätzliches Schmankerl testete der im Münchner Christian Verlag
erscheinende Reiseführer für Genießer (900 Seiten, 29,95 €, ISBN 978-3-88472-918-2) die Restaurants des ZDF-Traumschiffs, „MS Deutschland“.
Ferner beschreibt und klassifiziert der Guide 405 Hotels.

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