Jährlich landen 28.000 Tonnen Lebensmittel im Abfall

Jährlich landen 28.000 Tonnen Lebensmittel im Abfall
Pilotprojekt gegen die Verschwendung

28.000 Tonnen Lebensmittel landen jährlich in
Niederösterreichs Mülltonnen. Oft sogar original verpackt und nicht
abgelaufen. „Ein gemeinsam mit den Abfallverbänden und der BOKU
durchgeführtes Pilotprojekt soll Maßnahmen zur Vermeidung von
Lebensmittelabfällen in Wohnhausanlagen entwickeln und testen“, so
Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank heute, Freitag, beim Start der Aktion
in Baden.

Die in acht niederösterreichischen Abfallverbänden bei
Wohnhausanlagen durchgeführten Müllanalysen brachten Erstaunliches
über unsere Wegwerfgewohnheiten ans Licht. Praktisch aus jeder der
untersuchten 1.100-Liter-Mülltonnen ließen sich wahre
„Geschenkskörbe“ zusammenstellen: Brot, Gebäck, Fleisch- und
Wurstwaren, Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fertiggerichte, süße und
saure Knabbereien und so fort. Originalverpackt und vielfach zum
Zeitpunkt der Müllanalyse noch nicht einmal abgelaufen.

26 Prozent des Restmüllgewichtes der untersuchten Großcontainer
aus Wohnhausanlagen waren so genannte „Ernährungsabfälle“. Fast die
Hälfte davon entfiel auf original verpackte Lebensmittel und
angebrochene Verpackungen. Der Rest waren Speisereste und Abfälle aus
der Lebensmittel-Zubereitung.

Auch in den Biotonnen von Wohnhausanlagen waren 10 Prozent an
vermeidbaren Lebensmittelabfällen zu finden. In den nächsten Monaten
werden nun in einem Pilotprojekt der Abfallverbände und des Landes
Niederösterreich gemeinsam mit dem Institut für Abfallwirtschaft der
Universität für Bodenkultur Informations-Maßnahmen gegen die
Verschwendung entwickelt und getestet.

Was eine Verhaltensänderung konkret bewirken könnte, wurde bei der
Informationsveranstaltung in der HLA Baden vom Abfallverband Baden
verdeutlicht: Während der Veranstaltung brachten Müllmänner zehn
Einkaufswägen, voll bepackt mit frischen Lebensmitteln, in den Saal.
Das entspricht der Lebensmittelmenge, die durchschnittlich in
einer(!) Wohnhausanlage pro Monat in den Müll geworfen wird.

Nach der Veranstaltung wurden die Lebensmittel aus den
Einkaufswagerln zehn von Sozialamt und Caritas ausgewählten
bedürftigen Familien übergeben.

Der ORF NÖ bringt in der ersten Dezemberwoche Hinweise auf
„Restlrezepte“ von Experten – nachzulesen auf www.orf.noe.at und
www.abfallverband.at

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