Heiß und sahnig-süß
Esskastanien für kalte Tage
An einem kalten Herbsttag schmecken frisch geröstete Esskastanien oder Maronen besonders gut. Sie sind etwas kleiner als die bekannten, ungenießbaren Rosskastanien, mit denen sie übrigens nicht näher verwandt sind. Erst durch das Kochen oder Rösten wird das Schalenobst weich und entwickelt das typische, leicht süßliche Aroma. Kastanien eignen sich nicht nur zum Essen „auf der Hand“ am Straßenstand oder auf Märkten. Auch in der Küche findet die herbstliche Köstlichkeit vielseitige Verwendung. Die Nüsse sind als cremige Suppe, im Kuchen oder als Nachspeise ein Genuss. Sie schmecken püriert als Beilage zu Wildgerichten, als Füllung für Geflügel und glasiert beispielsweise in Verbindung mit Rot- oder Rosenkohl.
Essbare Kastanien stammen ursprünglich aus dem Schwarzmeergebiet. In Europa wachsen die Früchte überwiegend in Italien, Spanien und Frankreich. Das aus ihnen gewonnene Mehl diente der ärmeren Bevölkerung lange Zeit als Grundnahrungsmittel. Im Handel sind frische Esskastanien, übrigens auch aus Südwestdeutschland, von September bis März erhältlich. Die beste Wahl sind pralle, glänzende Früchte, die nicht länger als eine Woche bei Zimmertemperatur gelagert werden sollten.
Schneiden Sie die Früchte vor der Zubereitung mit einem kleinen, scharfen Messer kreuzweise an. Dann werden die Kastanien auf ein Backblech gelegt und je nach Größe etwa 15 Minuten bei 180 bis 200 Grad geröstet bis sich die Schale nach außen biegt. Am besten schält man die Früchte mit einem Kochmesser, solange sie noch heiß sind. Dabei ist auch die pelzige Innenhaut vollständig zu entfernen. Alternativ lassen sich die eingeschnittenen Kastanien fünf Minuten kochen. Durch das Rösten werden sie jedoch schmackhafter, weil sich mehr Stärke in Zucker verwandelt.
Wer in diesen Tagen aufmerksam durch die Wälder spaziert, kann wilde Esskastanien finden. Erst wenn die stacheligen Fruchthülsen aufplatzen und die Kastanien auf den Boden fallen, sind sie reif. Am besten lassen Sie die frisch gesammelten Früchte ein paar Tage an einem luftigen Ort trocknen, damit ein Teil der Stärke verzuckert und die Früchte noch süßer schmecken.
aid, Heike Kreutz
Weitere Informationen: Mehr über Nüsse erfahren Sie in der Rubrik „Lebensmittel von A-Z“ auf www.was-wir-essen.de