Sternekoch Ali Güngörmüs

Sternekoch Ali Güngörmüs: „Eine gehobene Küche mit frischen Zutaten wird immer bestehen bleiben“

Ali Güngörmüs ist in der Türkei geboren, wurde in Bayern ausgebildet und hat sich in Hamburg den ersten Stern erkocht. Seine Berufswahl verdankt er einem Freund, der ihn als 14-jährigen zu seiner Arbeitsstelle als Koch mitnahm. „Schon nach zwei Wochen merkte ich, dass es das Richtige für mich war“, erzählt der Sternekoch im Interview mit der Frauenzeitschrift FÜR SIE (22/08; EVT: 14. Oktober), in der seine besten Rezepte versammelt sind. „Aus dem Zufall wurde Leidenschaft.“ Mit 17 war Güngörmüs dann Bayerns jüngster Koch, bestand die Ausbildung mit Auszeichnung.

Wichtig sind dem heutigen Küchenchef und Inhaber des „Le Canard Nouveau“ in Hamburg vor allem frische Zutaten, wie sie auch in der türkischen Küche verwendet werden. „Alle denken immer nur an Döner“, sagt Güngörmüs. „Dabei kochen die Türken mit frischen, saisonalen Produkten.“ Von Fertig- und Tiefkühlprodukten hält er wenig, lässt auch das Argument der Zeitersparnis nicht gelten: „Für ein einfaches Essen muss man nur zehn Minuten mehr investieren und hat dafür etwas Gutes und Gesundes.“

Für Freunde oder auch für sich selbst kocht Güngörmüs allerdings nur selten. „Ich finde es langweilig, für mich zu kochen“, sagt der 32-jährige. „Wenn ich abschmecke, weiß ich ja schon, wie die Sachen schmecken.“ Daher gehe er lieber in ein Restaurant. Seine Lieblingsspeise indes bekommt er dort nicht. „Am allerliebsten esse ich Kohlrouladen von meiner Mutter“, gesteht Ali Güngörmüs.

Der aktuelle Trend der Molekular-Küche sei dagegen nicht sein Ding. „Vielleicht liegt das daran, dass ich gern klassisch koche.“ Seine persönliche Handschrift am Herd: „Ich arbeite viel mit Gewürzen, verschiedenen Kräutern und ausschließlich saisonalen Produkten.“ Kurzlebige Trends können ihn da wenig beirren. „Eine gehobene Küche mit frischen Zutaten wird immer bestehen bleiben“, sagt Güngörmüs, der sich eine Berufswechsel nicht vorstellen kann. „Ich werde immer Koch sein. In dem Beruf wird man auch nicht arbeitslos.“

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