Geschäftsreisen sind in Unternehmen ein bedeutender Kostenfaktor. Immer noch nutzen aber nur wenige Betriebe beispielsweise die Sparpotenziale von Billigfluggesellschaften aus. Travel-Manager wollen deshalb in Zukunft auf die Kostenbremse treten. Ein aktueller Kostenvergleich unter Günstigfliegern, traditionellen Fluggesellschaften, Bahn und Auto zeigt: Die Zeit- und Preisunterschiede auf Reisen zwischen europäischen Business-Zentren sind groß. Und mancher Service rechtfertigt nicht die hohen Reisekosten.
„Time is Money.“ Nirgends gilt diese Weisheit so sehr wie bei der Reiseplanung für das nächste Geschäftstreffen. Wer betriebswirtschaftlich denkt, will schnell am Verhandlungsort ankommen und nicht unnötig viel Geld für einen Business-Trip ausgeben. Dennoch halten viele Geschäftsleute auf Grund von Status, Bonusprogrammen und Gewohnheit an traditionellen Fluggesellschaften fest, fahren Auto oder Bahn. Dass Billig-Airlines oftmals eine kostengünstigere und attraktivere Alternative sind, wird in der Reiseplanung bislang noch wenig umgesetzt.
Unternehmen wollen beim Reisen künftig weniger ausgeben
Vor allem Geschäftsleute kleiner und mittlerer Betriebe reisen viel: im Schnitt 34 Mal im Jahr, ergab eine Umfrage der Lufthansa-Tochter Air Plus.1) Und die Häufigkeit der Reisen wird zunehmen. Laut Air Plus wollen Unternehmen jedoch weniger Geld je Trip ausgeben. Etwa 60 Prozent der Reisemanager erkennen demnach Sparpotenzial in ihren Reisebudgets. Gerade Billigflieger geraten dabei schnell in den Blick. So belegt die Studie des Verbandes des Deutschen Reisemanagement VDR2), dass 15 Prozent der Betriebe künftig verstärkt Billig-Airlines nutzen wollen. 17 Prozent beabsichtigen, in Zukunft ihre Tickets online zu buchen. „Ohnehin stellt sich doch für Geschäftsreisende die Frage, ob man es sich leisten kann, auf das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis der Low-Fares-Airlines zu verzichten“, sagt easyJet Deutschland-Geschäftsführer John Kohlsaat.
Vergleich einer Geschäftsreise Berlin – Basel
Traditionelle Fluggesellschaft – Bonus nur für Vielflieger
Eine Vergleichsrechnung zeigt, inwieweit die Leistungen der Reiseanbieter die Preise rechtfertigen. Ein Beispiel: Der Business-Termin ist um 13:30 Uhr in der Baseler City verabredet. Es geht am Donnerstag, 5. Januar, um 6:00 Uhr mit der Deutschen Lufthansa morgens von Berlin nach Basel, in die wichtigste Schweizer Industriemetropole. Pünktlich hebt das Flugzeug ab. Die Lufthansamaschine fliegt aber erst nach Frankfurt. Hier muss der Passagier umsteigen. Die Reisezeit zum Ziel beträgt dadurch 4 Stunden 5 Minuten. Der Rückflug via München bringt den Geschäftsreisenden erst nach 4 Stunden 55 Minuten nach Hause. Das Ticket für den Hin- und Rückflug kostet 1.014,39 Euro. Service für diesen Preis: An Bord gibt es Zeitungen, Kaffee, kalte Getränke und Brötchen. Mit Flughafenpreisen gerechnet hat das Frühstück summa summarum einen Gegenwert von maximal 20 Euro. Umbuchungen können bis eine Stunde vor Abflug vorgenommen werden. Eine Namensänderung und damit die Übertragung des etix-Tickets auf einen Geschäftspartner sind dagegen nicht möglich. Für viele Reisende immer noch interessant ist das Bonusprogramm der Kranichlinie, das Vergünstigungen verspricht. Jedoch muss der Kunde einige Male fliegen, bis er genügend Meilen gesammelt hat, um diese auch in Anspruch nehmen zu können.
Die Deutsche Bahn – ein Europa-Carrier?
Die billigere Variante ist die Reise mit der Deutschen Bahn. Die Zugfahrt Berlin – Basel bezahlt der Geschäftsmann mit 178,10 Euro und reist eine Strecke in 6 Stunden 34 Minuten. Abfahrt ist um 6:13 Uhr, Ankunft um 12:47 Uhr. Den Termin um 13:30 Uhr mitten in der Baseler City kann der Business-Reisende also einhalten. Während der Fahrt kann er sich ausgiebig auf seinen Termin vorbereiten. Allerdings nur dann, wenn er in der 2. Klasse die Geräuschkulisse seiner Mitfahrer ignorieren kann. Für Kaffee und Brötchen greift der Reisende im Bordrestaurant tief ins Portmonee. Ein Kaffee kostet 2,60 Euro, ein ofenfrisches Baguette 4,20 Euro. Ausgeruht erreicht er sein Ziel. Nach dem Treffen mit dem Partner reist er um 17:12 Uhr aus Basel ab und kommt in Berlin um 0:23 Uhr an. Wer da fit und ausgeschlafen am nächsten Morgen an seinem Schreibtisch sitzt, beweist echte Steherqualitäten.
Das Firmenauto – mit viel Gepäck zum Termin
Günstiger als mit der Bahn ist es nicht, mit dem Firmenauto – hier dem Audi A 4 – die Reise zu bewältigen. Vorteil beim PKW ist, bequem eine Wagenladung Gepäck transportieren zu können. Zwar hat der Fahrer seine Privatsphäre, aber im Vergleich mit der Bahn kommt er nicht schneller und ausgeruhter zum Businesstermin. Fließt der Verkehr, bewältigt er die Strecke in über 7 Stunden. Doch wer die Autobahnen zwischen Flensburg und Garmisch kennt, weiß, wie viele Baustellen und Unfälle für Staus sorgen. Der Michelin-Routenplaner errechnet für die Reise hin und zurück allein 191,96 Euro Spritkosten. Die Autobahnvignette für die Schweiz muss zusätzlich einkalkuliert werden, ebenso wie der Wertverlusts des Firmenwagens.
Billig-Airlines – flexibles Fliegen zum angemessenem Preis
Für die Verbindung Berlin – Basel zahlt der Kunde bei easyJet 100,98 Euro. Unkompliziert bucht er das Ticket online. Um 6:45 Uhr startet die easyJet-Maschine, die – wie alle Flugzeuge der Airline – Platz für rund 150 Passagiere bietet. Nur 1 Stunde 25 Minuten dauert der Flug. Den Rückflug tritt der Passagier um 20:55 Uhr an und erreicht Berlin um 22:25 Uhr. Eine schnellere Verbindung existiert auf der Strecke Berlin – Basel nicht. Die Flughäfen sind zentral und nicht – wie bei anderen Billiganbietern – weitab der Innenstädte gelegen. Zudem gibt es gute Tagesrandverbindungen. Der Service: An Bord bezahlt man bei easyJet 2,50 Euro für eine Tasse Kaffee, ein Baguette kostet 5 Euro. Umbuchungen und Namensänderungen sind bis zwei Stunden vor Abflug möglich. Mit den Reisedaten und der Buchungsnummer kann der Geschäftsreisende bis 30 Minuten vor Abflug am Check-in-Automaten einchecken. Da es keine Gewichtsbeschränkung für das Handgepäck gibt, können sich Reisende bei easyJet auch die Wartezeiten am Gepäckband ersparen.
easyJet mit Business-Lounge im Trend
Die steigende Zahl von Geschäftsreisenden auf der Strecke Berlin – Basel belegt eindrucksvoll den positiven Trend der Spar-Airlines. So frequentierte easyJet ab Mai 2004 die Strecke Berlin – Basel zweimal täglich. Aufgrund steigender Nachfrage von Geschäftsreisenden auf dieser Strecke bietet die Fluggesellschaft mit der jüngsten Flotte Europas inzwischen drei Flüge pro Tag an. „Wir werden immer mehr als die attraktive Alternative wahrgenommen, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für Geschäftsleute sehr überzeugend“, sagt John Kohlsaat von easyJet. Wer es bei dem „Billigflieger“ gern exklusiver mag, der bekommt bei easyJet gegen einen Aufpreis Zugang zur Business-Lounge, kann den Service ohne Business-Class-Ticket genießen und sich in Ruhe auf seinen Geschäftstermin vorbereiten.
Preis-Leistungs-Verhältnis – entscheidend für die Anbieter-Wahl
Für Geschäftsreisende, die künftig ihre Sparpotenziale ausschöpfen wollen, lohnt sich ein genauer Vergleich der Preis-Leistungs-Angebote der Verkehrsmittel. Die Unterschiede bei Zeit- und Budgetersparnis sind meist immens. Und auch beim Service, unabdingbar für flexibles und effizientes Reisen, lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Anbieter.
Dieser Artikel stammt von easyJet und ist natürlich auch tendenziell. Bei der Bahn kostet das Baguette 4,20 Euro und man muß dafür tief in die Tasche greifen, schreibt easyJet. Bei Easyjet kostet das Baguette 5 Euro.
Der Vergleich funktioniert zugunsten easyJet natürlich nur auf den Strecken, die easyJet anbietet.
Und so gut ist es bei easyJet auch nicht. Es gibt keine Platzkarten, man muß um seinen Platz kämpfen, die Flugbegleiter sind zwar nicht so ruppig wie bei Ryanair, abe rlängst nicht so liebenswürdig wie bei Air Berlin.