Atmosphäre und gutes Essen in der Schulmensa gewünscht

Atmosphäre und gutes Essen in der Schulmensa gewünscht
Erfahrungen zur Schulverpflegung vorgestellt

Eigentlich klingt es ganz einfach: Schüler erwarten von ihrer Schulverpflegung ein attraktives Angebot. So erläuterte es Professor Dr. Gertrud Winkler von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen anlässlich des Heidelberger Ernährungsforums Ende September 2008. Das Angebot soll abwechslungsreich und nicht immer vorhersehbar sein. Das heißt, dass besondere Aktionen oder Themenwochen vom Regelspeiseplan abweichen dürfen. Leider nicht selbstverständlich, müsste das Essen sowohl optisch, als auch geschmacklich ansprechend sein. Gern sollte zum Essen auch ein kostenloses oder -günstiges Getränk angeboten werden, so die Ernährungswissenschaftlerin.

„Schulverpflegung funktioniert immer dann, wenn die Mensa integrierter Bestandteil der Schule ist und nicht als lästiges neues Anhängsel betrachtet wird“, formulierte Winkler weiter. Dazu gehört, dass das Thema Schulverpflegung in allen Fächern zur Sprache kommt, die Schülerinnen und Schüler Wünsche und Kritik äußern können und diese auch ernst genommen werden. Schulleitung und Lehrer müssen nicht unbedingt an demselben Tisch wie ihre Schüler essen, sollten sich aber dennoch in der Mensa sehen lassen.

In der Kommunikation um das Essensangebot nimmt das Ausgabepersonal eine Schlüsselrolle ein. Es sorgt für die richtige Atmosphäre, in der die Schüler gern zum Essen kommen. Die schlagfertige Mitarbeiterin, die mit den Jugendlichen auf Augenhöhe spricht, kommt bei den Schülern gut an.

Jüngere und ältere Schüler wünschen sich verschiedene Dinge: Während die Jüngeren lieber in festen Tischgemeinschaften essen und ältere Schüler als Tischbetreuer schätzen, finden ältere Schüler genau das „furchtbar“ und stellen sich einen attraktiven Mensabereich in der Art eines Coffeeshops vor. Hier gehe es darum, ein altersangepasstes Angebot zu kreieren, appellierte Winkler.

Schüler aller Altersgruppen möchten in ansprechenden Räumen essen, die sie gern auch selbst gestalten. Sie wünschen sich ausreichend Platz zwischen und an den Tischen, um ein Tablett gefahrlos zu balancieren. Sie möchten in Ruhe und in entspannter Atmosphäre essen.

Die Daten belegen, wie wichtig Umfeldfaktoren für ein Gelingen des Mensa-Angebots sind: Die Speisen und Getränke selbst seien nur ein wichtiger Punkt in einem Bündel an Einflussfaktoren, schloss Winkler ihre Überlegungen.

Die auf dem Heidelberger Ernährungsforum vorgestellten Daten beruhen auf einer qualitativen Befragung an 16 Schulen aller Schulformen im Schuljahr 2005/2006, auf einer Expertenbefragung im Schuljahr 2006/2007 und auf regelmäßigen Fallstudien bis 2008.

aid, Stephanie Wetzel

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