Sauberkeit, Service und Lage sind entscheidend – AHGZ-Studie zur Markenbildung in der Hotelbranche
Was macht Markenbildung in der
Hotellerie aus? Antworten auf diese Frage gibt eine von der
Allgemeine Hotel- und Gaststätten-Zeitung (AHGZ) in Auftrag gegebene
Trendstudie. Als Grundanforderungen an ein gutes Hotel nennen die
befragten „Professional Travellers“ sechs Merkmale:
An oberster Stelle steht Sauberkeit, gefolgt von Service,
zentraler Lage, geräumige Zimmer, gutes Frühstücksangebot und gutes
Preis-Leistungs-Verhältnis.
Weshalb Geschäftsreisende in bestimmten Hotels nicht mehr
übernachten, hat laut Befragung mehrere Gründe: schlechter Service
(zum Beispiel: „Kein Toilettenpapier mehr da und der
Internet-Anschluss hat gefehlt“), schlechte Zimmerstandards (zum
Beispiel: „Für ein 4-Sterne-Hotel hatte es echt kleine Zimmer“), ein
schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis und schließlich mangelnde
Sauberkeit.
Überraschend an diesen Kritikpunkten ist: Das Merkmal Standort
fehlt. Woraus folgt: „Wenn die Bestimmungsfaktoren sich allein oder
in bestimmten Kombinationen negativ aufladen, dann rettet auch ein
toller Standort nicht mehr“. Insgesamt ist jedoch der Standort
zentrales Entscheidungskriterium bei der Wahl eines Hotels. Bei
Preisgleichheit zwischen zwei Kettenhotels, dies ergab die
Untersuchung, gibt der Standort eindeutig den Ausschlag. Dies gilt im
Prinzip auch für die Wahl zwischen zwei preisgleichen Einzelhotels.
Die Chancen für Einzelhotels liegen darin, so die Ergebnisse der
Studie, den Vorsprung beim Service auszubauen sowie Marke am Standort
zu bleiben. Für die Kettenhotels wiederum gilt: Standort schlägt
Marke. Eine Erkenntnis, die die Großen am Markt herausfordern könnte,
Marken-Standards offensiv weiter zu entwickeln. Generell gilt für
Groß wie für Klein: Nur wer unverwechselbar ist, wird überleben.
Für die Studie wurden Mitarbeiter der Top 50 der Food-Industrie,
der Top 50 der Mode-Branche und der Top 30 der Werbeagenturen vom
Institut Target Group Marketing Research befragt. Dabei handelt es
sich um 100 professionelle Hotelnutzer (Professional Travellers), die
sich durch hohe Übernachtungsfrequenzen auszeichnen (durchschnittlich
45 Übernachtungen pro Jahr). Gebucht wird ab 3 Sternen aufwärts, der
durchschnittliche Übernachtungspreis beträgt bei den Befragten 130
Euro.
Die Ergebnisse der Studie werden in der Allgemeine Hotel- und
Gaststätten-Zeitung (AHGZ) vom 28. Januar 2006 veröffentlicht.