Kürbis – Die grösste Beere der Welt!

Kürbis: Die grösste Beere der Welt!

Lange Zeit war der Kürbis in schlechter Erinnerung als billiger Fleischersatz in Notzeiten
oder süss-sauer eingelegt als Vorrat für den Winter. Kaum zu glauben, doch der Kürbis
hat eine über 10’000 Jahre alte Geschichte und kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika.

Seit Halloween als Event auch in Europa immer beliebter wird, erleben Kürbisse
ein Comeback und so hat der Kürbis inzwischen sogar den Weg in die Gourmetküche
gefunden.

Ausflug in die Vergangenheit
Bei den amerikanischen Ureinwohnern galt der Kürbis nicht nur als Nahrungsquelle. Seine
Schale diente auch als Trink-, Schöpf- oder Aufbewahrungsgefässe. Erst mit den spanischen
Eroberern kam dann der saftige, wohlschmeckende Speisekürbis in unsere Region. Durch den
amerikanischen Brauch, am letzten Tag im Oktober Halloween zu feiern, erobert sich die
grösste Beere der Welt – der Kürbis – einen festen Platz in unserer Küche. Der Ursprung von
Halloween liegt aber nicht in Amerika, sondern in einem alten Herbstfest der keltischen Druiden,
dem All Hallows Evening. Am 31. Oktober verabschiedeten sie den Sommer und begannen ein
neues keltisches Jahr. Sie dankten dem Sonnengott für die Ernte und wollten die bösen Geister
mit grossen, von ihren Druiden entzündeten Feuern vertreiben.

Vom Anbau bis zur Ernte
Heute sind über 800 verschiedene Kürbissorten weltweit bekannt. Ob vom kleinen bunten Zierkürbis
bis zu zentnerschweren Riesenkürbissen, eines haben sie alle gemeinsam: Sie alle sind
die Früchte von am Boden rankenden Gemüsepflanzen und gedeihen am besten bei voller
Sonne. Die unterschiedlichen Sorten reifen zu verschiedenen Jahreszeiten. So erhält man den
Sommerkürbis ab Juli, frühe Sorten von Winterkürbissen reifen bereits Anfang August bis Ende
September und späte Winterkürbissorten erntet man Mitte Oktober bis Dezember. Kürbispflanzen
sind echte Rekordhalter, denn sie entwickeln die grössten Früchte der Erde. So reicht die
Fruchtgrösse, je nach Sorte und Kultur, von kaum tennisballgross bis hin zu Riesenfrüchten von
über einem Meter Durchmesser und einem beachtlichen Gewicht von über hundert Kilos.

Köstlich und gesund
Das Kürbisfleisch besteht zu 93 % aus Wasser und hat sehr wenig Kalorien. Es liefert dafür
aber verschiedene wertvolle Vitamine wie C, E und β-Carotin (Vorstufe von Vitamin A). Letzteres
hilft als so genanntes Antioxidant die Alterung der Körperzelle hinauszuzögern, stärkt das
Immunsystem und hat zudem einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Weiter enthält
der Kürbis Nahrungsfasern, welche sich als unverdauliche Inhaltsstoffe positiv auf die Verdauung
auswirken und ein gutes Sättigungsgefühl bewirken. Auch wichtige Mineralstoffe wie
beispielsweise Kalium, Kalzium und Phosphor sind im Kürbisfleisch enthalten. Die Kieselsäure
des Fruchtfleisches hat eine fördernde Wirkung auf Bindegewebe, Haut und Nägel. Kürbiskerne
können zum Verfeinern von Salaten oder Brot eingesetzt oder einfach roh geknabbert werden.
Sie enthalten reichlich Phytosterine, welche sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken
sowie zur Verminderung von Harn- und Prostataleiden beitragen können.

Der Siegeszug durch die herbstliche Küche
Durch seine enorme Sortenvielfalt ist der Kürbis in der Küche vielseitig einsetzbar wie kaum ein
anderes Gemüse. Man kann ihn u.a. braten, grillen, dünsten, überbacken, kochen, einlegen,
pürieren. So lässt er sich in Suppen, Salaten, Saucen oder Desserts finden und mit kräftigen
Gewürzen ins Pikante oder mit Beigabe von Obst, Zucker und Likör in eine Süssspeise verwandeln.

Beim Einkauf von Kürbissen sollte man darauf achten, dass die Schale und der Stiel unversehrt
sind. Der Kürbis ist reif, wenn er hohl klingt beim Klopftest. Kürbisse sind, wenn sie
trocken gelagert werden und unverletzt sind, mehrere Monate haltbar. Das Fleisch lässt sich
aber auch gut einfrieren.

Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE (September 2008)

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