Deutsche Brunnen haben 2005 weniger Mineralwasser abgesetzt

Die Deutschen Brunnen haben 2005 weniger Mineralwasser abgesetzt
als im Vorjahr. Mit ausschlaggebend für den Rückgang war der kühle
August, der den Mineralwasser-Konsum einbrechen ließ. Die Zahlen des
Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM) zeigen, dass die 226
Brunnenbetriebe im vergangenen Jahr drei Prozent weniger Mineral- und
Heilwasser in den Handel brachten als 2004. Vor allem der Absatz des
klassischen Sprudels mit viel Kohlensäure entwickelte sich
rückläufig. Zugenommen hat dagegen der Absatz von Mineralwässern ohne
Kohlensäure, die damit ihren Anteil am Markt auf 5,8 Prozent weiter
erhöhten. Mineralwasser blieb trotz des Rückgangs das beliebteste
alkoholfreie Getränk der Deutschen.

Der Mineralwasser-Absatz war in der ersten Jahreshälfte weitgehend
konstant geblieben, so VDM-Geschäftsführer Wolfgang Stubbe. Das
schlechte Wetter im August habe diese Entwicklung aber zunichte
gemacht. Erhebliche Einbußen verzeichneten die Brunnen beim
kohlensäurehaltigen Mineralwasser, dessen Absatz 2005 um sieben
Prozent zurückging. Der klassische Sprudel war mit einem Anteil von
50,3 Prozent dennoch weiterhin das beliebteste Mineralwasser der
Deutschen. Die Mineralwässer mit wenig Kohlensäure blieben mit einem
unwesentlichen Rückgang um 0,1 Prozent nahezu unverändert. Ihr
Marktanteil lag bei 40,9 Prozent. Einen starken Zuwachs erzielten die
Brunnen bei den kohlensäurefreien Wässern. Deren Absatz erhöhte sich
um 14,4 Prozent.

Stubbe: „Der anhaltende Trend zu kohlensäurefreien und
kohlensäurearmen Wässern hält an. Ein Grund liegt darin, dass die
Menschen immer stärker auf ihre Gesundheit und ihre Fitness achten.

Gerade im Fitness- und Wellnessbereich hat sich Mineralwasser als
idealer Begleiter etabliert.“

Wachsenden Zuspruch haben im vergangenen Jahr die Mineralwässer
mit Aromen erfahren, deren Absatz sich um 34 Prozent verbesserte. Mit
1,2 Prozent haben diese Wässer allerdings nur einen geringen Anteil
am Mineralwassermarkt. Der Absatz der Heilwässer verringerte sich
2005 um 15,2 Prozent.

Bei den Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken ging der Trend im
vergangenen Jahr ebenfalls hin zu kohlensäurefreien Getränken.
Der
Absatz der Sport-, Energie- und ACE-Getränke ohne Kohlensäure nahm um
rund sieben Prozent zu, die kohlensäurehaltigen gingen dagegen um
drei Prozent zurück. Zulegen konnten mit 1,9 Prozent die
„Mineralwasser plus Frucht“-Getränke und die Mineralwasser-Schorlen.

Rückläufige Absätze verzeichneten vor allem die zuckergesüßten
Getränke auf Basis von natürlichem Mineralwasser. Insgesamt nahm der
Absatz der Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke im vergangenen Jahr um
3,1 Prozent ab.

Für die Ertragssituation der Branche waren im vergangenen Jahr
zwei Entwicklungen wichtig. Zum einen nahm 2005 der Absatz über die
Lebensmittel-Discounter weiter zu. Fast 40 Prozent der Mineralwässer
wurden auf diesem Weg verkauft, nahezu doppelt so viel wie zwei Jahre
zuvor. Unter dem damit verbundenen Preisverfall hat die gesamte
Branche gelitten. Dass angesichts des Absatzrückgangs der
Mineralbrunnen dennoch der Pro-Kopf-Verbrauch um 0,2 Liter auf 126,9
Liter zulegte, lag am überproportionalen Anstieg der importierten
Mineralwässer. Sie verzeichneten einen Zuwachs um rund 20 Prozent.

Die zweite wichtige Entwicklung für die Ertragssituation der
Branche war der unverändert wachsende Kostendruck. Stubbe:
„Insbesondere steigende Energie- und Transportkosten machen es
erforderlich, die Preise kritisch zu analysieren.“

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